Skandinavien |
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Skandinavien (im Altertum Scandia), bezeichnet im engeren Sinn die auf der Skandinavischen Halbinsel liegenden beiden Länder Norwegen und Schweden. Je nachdem, welche Kriterien zur Abgrenzung von Skandinavien herangezogen werden (z.B. Sprache oder Kultur), werden auch Dänemark und Finnland zu Skandinavien gezählt. Skandinavien umfasst rund 750.000 km² und erstreckt sich etwa 1.800 km weit in nordsüdlicher Richtung bei einer Breite von 300–700 km. |
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Montag, 09.06.25: Nachdem wir alles gepackt und verladen haben, gibt es bei Margie und Lothar noch ein Mittagessen am heißen Tisch. Um 14:00 Uhr machen wir uns mit einem Kilometerstand von 21.887,2 auf den Weg. Unser Ziel ist der Stellplatz im Aabenraa Sejl Club, wo wir auch noch einen Platz bekommen. Nach einer Pause machen wir uns auf den Weg am Yachthafen entlang in die Stadt. Mit 17 Grad und Sonne ist das Wetter schon ganz in Ordnung. Ein gemütlicher Abend im Roadrunner beendet den ersten Reisetag. Dienstag, 10.06.25: In der Nacht kommt es zu heftigen Regenfällen und der Regen bleibt uns mehr oder weniger den ganzen Tag über erhalten. Bevor wir uns auf den Weg gen Norden machen, kaufen wir in Aabenraa noch etwas ein. Die Autobahn ist zwischen Vejle und Skanderborg eine einzige Baustelle und auch rund um Århus wird gebaut. Der Regen und die Baustellen machen die Fahrt etwas anstrengend und so sind wir froh, als wir den Stellplatz im Ebeltoft Skudehavn erreichen und sogar einen Stellplatz in der ersten Reihe bekommen. Nach einer Kaffeepause machen wir uns in einer Regenpause zu Fuß auf den Weg. Wir gehen immer am Wasser entlang bis zur Fregatte Jylland, dem größten Holzschiff der Welt. Durch den Ort kommen wir dann zurück zum Stellplatz. Am Abend kommt sogar noch einmal die Sonne durch und wir genießen den Ausblick aus dem Fenster. Mittwoch, 11.06.25: Der Tag begrüßt uns mit blauem Himmel und Sonnenschein, nur der kühle Wind stört noch etwas. Wir bummeln noch einmal am Hafen von Ebeltoft entlang und fahren dann weiter nach Grenaa. In der Grenaa Marina finden wir einen schönen Stellplatz am Wasser und unternehmen einen Spaziergang in die Umgebung. Wir sehen uns die Verladung der Stena Fähre an, morgen sind wir dann selbst dabei. Wir umrunden den kleinen See Andedammen und essen auf dem Rückweg zum Stellplatz ein leckeres Softeis. Da uns der Wind zum draußen sitzen zu kühl ist, machen wir es uns im Auto gemütlich. Donnerstag, 12.06.25: Der Wind legt sich über Nacht und das sonnige Wetter bleibt uns erhalten. Wir machen uns noch einmal zu Fuß auf den Weg und kaufen uns ein frisches Brot und etwas Kuchen. Da wir noch etwas Zeit bis zum Einchecken haben, setzen wir uns vor das Auto auf eine Bank und Lesen und Malen. Auf der Stena Nautica ergattern zwei der wenigen Liegestühle und genießen lesend und dösend die ruhige Überfahrt nach Halmstad. Bei der Ausfahrt aus dem Hafengelände werden alle Fahrzeuge gestoppt und die Fahrenden müssen zur Alkoholkontrolle ins Röhrchen pusten. Geli besteht den Test und wir dürfen weiter fahren. In Grötviks Hamn ist der von Katalin empfohlene Stellplatz voll, aber auf dem Parkplatz für Wohnmobile bekommen wir noch einen Platz mit Blick auf die Ostsee. Nachdem wir noch eine Kleinigkeit gegessen haben, sehen wir uns noch etwas um. Freitag, 13.06.25: Das sommerliche Wetter setzt sich fort und wir können den ganzen Tag in kurzen Hosen und T-Shirts herumlaufen - so kann es bleiben. Nach einem Spaziergang vom Stellplöatz aus machen wir uns auf den Weg. In Slöinge kaufen wir in der Sölhaga Stenugnsbageri leckeres Gebäck für den Nachmittag und essen in der SIA Glass-Butik ein leckeres Eis. Nachdem wir unsere Vorräte ergänzt haben, bekommen wir auf dem Stellplatz im Falkenberg Småbåtshamn einen der letzten freien Stellplätze. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg in den Ort. Wir sehen uns die Altstadt und die alte Zollbrücke aus dem 18. Jh. an. Während Geli sich das Design-Museum ansieht, Bummel ich noch etwas weiter durch den Ort. Zurück auf dem Stellplatz setzen wir uns vor das Auto in die Sonne und können auch draußen zu Abend essen. Samstag, 14.06.25: Nach einem Spaziergang vom Stellplatz aus an die Küste verlassen wir Falkenberg und machen einen Abstecher ins Hinterland. Unser Ziel ist die Straße 716 zwischen Askome und Gällared, die als die schönste Straße Hallands gilt. Auf dem sehr gut ausgebauten Yngeredsforsens Kulturstig gehen wir zu einem ehemaligen Wasserkraftwerk. Von Gällared aus fahren wir zurück an die Küste. In Ullared befindet sich mit dem Kaufhaus Gekås das größte Warenhaus Skandinaviens. Wir bestaunen im Vorbeifahren die Menschenmassen, die sich hier in das Shopping-Erlebnis stürzen. Der Stellplatz im Innenhafen von Varberg ist leider ausgebucht und so machen wir uns von einem normalen Parkplatz aus zu Fuß auf den Weg. Varberg, das im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu den elegantesten Badeorten Schwedens gehörte, hat ein auf Pfählen im Meer stehendes Kaltbadehaus von 1903, das immer noch sehr mondän aussieht. Gleich nebenan steht die große Festungsanlage, mit deren Bau bereits 1320 begonnen wurde, deren Fertigstellung aber erst Mitte des 17. Jh. erfolgte. Es lassen sich drei Bauperioden unterscheiden: die mittelalterliche Burg, das spätmittelalterliche Schloss und die Renaissance-Festung. Auch der Stellplatz am Getterön Naturum ist vollständig ausgebucht und so landen wir schließlich auf dem Stellplatz am Flugplatz von Getterön. Wir genießen das herrlich Wetter und ziehen uns erst nach dem Abendessen ins Wohnmobil zurück. Sonntag, 15.06.25: Nach einem kurzen Spaziergang in die Umgebiung des Stellplatzes machen wir uns auf den Weg zum Schloss Tjolöholm (schwedisch Tjolöholms slott), das bei Kungsbacka am Kungsbackafjord liegt. Das heutige Schloss wurde zwischen 1898 und 1904 nach den Plänen des Architekten Lars Israel Wahlman im Tudorstil erbaut. Um das Schloss herum gibt es einen Schlosspark, der von Wanderwegen durchzogen ist und bis an den Kungsbackafjord reicht. Im Jahre 1231 wurde Tjolöholm erstmals erwähnt, damals noch Thiulfö geschrieben, und gehörte König Waldemar II. von Dänemark. 1659 kaufte es der schwedische Feldmarschall Carl Mauritz Lewenhaupt. In der folgenden Zeit wurde das Schloss mehrmals weiterverkauft und schließlich 1892 vom Stallmeister J. F. Dickson erworben. Dieser ließ das alte Gebäude einreißen und den heutigen Bau errichten. Im Jahr 1960 kaufte die Stadt Göteborg das gesamte Anwesen und machte das Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem besuchen mehr als 250.000 Besucher pro Jahr das Schloss. Ich nutze die Drohne um m ir einen Überblick über die schöne Anlage zu verschaffen. Unser nächstes Ziel ist das Hede Fashion Outlet in Kungsbacka. Im Shop von Haglöfs suche ich nach Hemden, werde jedoch nicht fündig. Geli findet in einem anderen Shop eine Daunenweste. Wir stärken uns mit einem Softeis und fahren dann auf der E6 durch Göteborg in nördlicher Richtung weiter. In Stenungsund verlassen wir die Autobahn und fahren auf die Insel Tjörn. Bohuslän heißt die Küstenregion nördlich von Göteborg und sie hat einiges zu bieten: Raue uns schroffe Küsten, malerische Buchten und verträumte Dörfer. Eine Landschaft ganz nach unserem Geschmack. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz in der Mossholmens Marina und finden auch noch einen freien Platz. Nach einer Kaffeepause starte ich die Drohne und werfe einen Blick auf die Marina, die Schärenlandschaft und die über eine Brücke zu erreichende Insel Klädesholmen. Zu Fuß spazieren wir dann auch. Noch einmal durch die Marina. Am Abend fängt es an zu regnen. Montag, 16.06.25: Beim Bezahlen des Stellplatzes bekommen ich einen richtigen Schreck: 375 Kronen für einen einfachen Platz, dass ist schon Wucher und fast Doppel so viel wie auf den anderen Plätzen. Wir beginnen den Tag mit einem Besuch in Skärhamn. Da das Nordische Aquarellmuseum erst um 11:00 Uhr öffnet, nutzen wir die Zeit bis dahin für einen ausgiebigen Bummel durch den schönen Hafen von Skärhamn und essen ein leckeres Eis. Das Nordische Aquarellmuseum wurde im Sommer 2000 als Stiftung aller fünf nordischen Länder eröffnet. Ausstellungen, Atelierbesuche und Kurse werden angeboten. Wir können uns die Werke der Ausstellung „World of Pattern“ ansehen, die von zahlreichen Künstlern aus aller Welt stammen. Ein kleiner Teil der Ausstellung zeigt Werke aus dem Bestand des Museums. Etwas weiter nördlich ist das Gräberfeld von Pilane unser Ziel. Hier findet seit 2007 eine wechselnde Skulpturenausstellung statt, die wir uns ansehen wollen. Neben den großen Steinfiguren von Ugo Rondinone beherrscht der 14 m hohe Frauenkopf „Anna“ von Jaume Plensa die gesamte Anlage. Für eine Wanderung im Sundsby Naturreservat sind jetzt schon zu kaputt und fahren daher weiter nach Henån auf der Insel Orust, wo wir auf dem schönen Stellplatz im Hafen einen Platz für die Nacht bekommen. Die einzige Waschmaschine des Platzes ist heiß begehrt, so dass wir uns mit dem Waschen unserer Wäsche etwas gedulden müssen. Nach dem Abendessen ist die Maschine dann endlich frei. Dienstag, 17.06.25: Um von Orust nach Lysekil zu kommen, müssen wir die kostenlose Fähre über die Gullmarn-Bucht benutzen. In Lysekil schlendern wir am Hafen entlang und durch den kleinen Ort. Es fallen immer wieder ein paar Tropfen Regen und als wir wieder am Auto sind, geht es richtig los. Da haben wir wieder einmal Schwein gehabt. Wir fahren zum Stellplatz am Hafen von Valbodalen nördlich der Stadt. Nach eine Kaffeepause bummeln wir auf einer 2020 in die Schären gebauten Holzpromenade, dem Kuststigen, an der schönen Küste entlang. Der starke Wind schüttelt das Auto ordentlich durch aber wir können trotzdem gut schlafen. Mittwoch, 18.06.25: Wir beginnen wir den Tag mit einem Spaziergang auf die Felsen hinter dem Stellplatz, auf denen zwei Windräder thronen. Leider kommen wir nicht ganz nach oben, da der Weg noch nicht fertig ist. Als nächstes steht der Besuch von Nordens Ark auf dem Programm. Die Arche des Nordens ist kein gewöhnlicher Zoo, sondern hat sich auf vom Aussterben bedrohte Tierarten spezialisiert. Das Ziel ist die Auswilderung von in Gefangenschaft gezüchteten Tieren. Rund 70 Tierarten leben hier in naturnahen Gehegen und können von erhöhten Stegen aus oft ohne Zaun beobachtet werden. Wir verbringen drei Stunden in dieser sehr schönen Anlage und stärken uns an der Rezeption mit einem Eis. Da wir nach gut 5 km im Park etwas erschöpft sind fahren wir ohne weitere Stopps zum Stellplatz in Hunnebostrand. Der Stellplatz am Hafen ist leider schon voll aber auf dem Ausweichplatz etwas weiter weg vom Hafen finden wir noch einen Platz für die Nacht. Wir sitzen noch etwas draußen in der Sonne, doch der kühle Wind treibt uns schnell wieder ins Auto. Donnerstag, 19.06.25: Nach dem Frühstück schlendern wir am Hafen entlang und durch den kleinen Ort. Mit der Freiluftausstellung Udden Skulptur 2025, die die Arbeiten von 15 internationalen Künstlern zeigt, beenden wir unseren Rundgang. Einen weiteren Bummel unternehmen wir in Smögen, einem geschäftigen Fischereihafen, der auf einer kleinen Insel vor Kungshamn liegt. Von der Brücke, die Smögen mit dem Festland verbindet, haben wir einen herrlichen Ausblick über Smögen und Kungshamn. In Hamburgsund quartieren wir uns auf dem etwas außerhalb des Ortes gelegenen Stellplatz ein und machen erst einmal eine längere Pause. Zu Fuß machen wir uns dann auf den Weg in den kleinen Ort und sehen uns die Fischerhütten, Bootsstege und die vorgelagerte Insel an. In einem Restaurant direkt am Wasser essen wir Fish & Chips und genießen die Aussicht. Zurück auf dem Stellplatz können wir noch etwas draußen sitzen und lesen. Nacht gut 11 km Fußmarsch sind auch etwas erschöpft. Freitag, 20.06.25: Der Tag begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. In dem kleinen Ort Fjällbacka, der dank seiner malerischen Lage zu Füßen des Vetterberges als schönster Ort der Westküste Schwedens gilt, machen wir eine längere Pause. Wir ergänzen unsere Vorräte und unternehmen einen ausgiebigen Spaziergang. Am Hafen steht eine Büste von Ingrid Bergmann, die sich zu Lebzeiten gerne hier aufgehalten hat und deren sterbliche Überreste hier im Meer bestattet wurden. Direkt hinter der Gedenkbüste erfolgt der Einstieg in die Kungsklyftan. In der Schlucht steigt der Weg dann stetig an und führt über loses Geröll und Felsen. Die Felsspalte Kungsklyftan ist nicht nur ein spannendes Naturdenkmal, sondern war auch einer der Drehorte für die Verfilmung von Astrid Lindgrens Ronja Räubertochter. Eigentlich heißt die über 200 Meter lange und etliche Meter tiefe Felsenkluft Ramneklovan, aber seit einem Besuch des schwedischen Königs Oscar II im Jahr 1887, wobei der Monarch sein Namenszeichen am nördlichen Eingang der schmalen Schlucht im Fels verewigte, wird sie Kungsklyftan (Königsspalte) genannt. Etwa auf halber Strecke des Weges durch die Kluft trifft man auf die markanteste Stelle der Kungsklyftan, wenn man unter den vier mächtigen Felsbrocken hindurch geht, die sich vor Urzeiten in der Felsspalte verkeilt haben. Unser nächsten Stopps gelten den von der UNESCO als Weltkulturerbe unter Schutz gestellten Hällristningar von Tanum. Dabei handelt es sich um bis zu 3.000 Jahre alte Felsgravuren einige Kilometer südlich von Tanunmshede. Die Menschen der Bronzezeit haben hier sich selbst, Boote, Symbole, Waffen und ihre Beutetiere verewigt. Wir sehen uns die Felszeichnungen in Litsleby, Aspeberget und Vitlycke an. Anschließend fahren wir zu dem Stellplatz eines großen Sportgeschäftes in Grebbestad. Als wir uns nach der Kaffeepause in der Sportshopen-Filiale umsehen wollen, stehen wir vor verschlossenen Türen. Aufgrund der Midsummer Feierlichkeiten hat der Laden heute bereits um 16:00 Uhr geschlossen. So verschieben wir den Besuch auf morgen. Wir können noch draußen sitzen, bis der kühle Wind uns ins Auto treibt. Samstag, 21.06.25: Heute erwartet uns der bisher wärmste Tag der Tour mit strahlendem Sonnenschein von früh bis spät. Bei Sportshopen finden wir ein paar Kleinigkeiten und machen uns dann auf den Weg. Unser erstes Ziel ist die Schiffsetzung Stenskeppet in Blomsholm. Das Steinschiff, „Stenskeppet", ist eine Schiffsetzung und gehört mit einer Länge von 41 m und einer Breite von 9 m zu den größten seiner Art in Schweden überhaupt. Die Steinsetzung besteht aus 49 Steinen (ursprünglich 51 oder 52). Die Höhe des Vorsteven-Steins beträgt 4 m, die Höhe des Achtersteven-Steins 3 m. Entstanden ist „Stenskeppet“ vermutlich in der jüngeren Eisenzeit. Trotzdem ist nur wenig darüber bekannt - sie ist nicht archäologisch erforscht und keine Artefakten sind davon bekannt. Für die vorhistorischen Menschen von Bohuslän waren Schiffe und Boote natürlich sehr wichtige Gegenstände. Davon zeugen zahlreiche Abbildungen, die in die Felsen der Landschaft eingeritzt wurden. Auch bei Bestattungen war das Schiff ein wichtiges Symbol für die Fahrt ins Totenreich. Die ältesten westschwedischen Gräber in Schiffsform stammen aus der Bronzezeit sie lagen allerdings unter einer Schicht aus Erde oder Steinen. Stenskeppet in Blomsholm war nicht unter Erde und Steinen verborgen - es war offensichtlich zum Anschauen bestimmt. Um Stenskeppet ranken sich eine Reihe von Sagen und Geschichten. So soll Stenskeppet zur Erinnerung an ein Brautpaar errichtet worden sein, das an dieser Stelle den Tod gefunden hatte. Andere Sagen berichten von einem Wikingerhäuptling oder einem Seehelden, der hier angeblich (allein oder mitsamt seinen Mannen) begraben wurde. Eine andere Geschichte handelt vom Krieg, den der schwedische König Karl XII. 1717-1718 gegen Dänemark-Norwegen führte: Soldaten, die im Feldlazarett von Blomsholm verstorben waren, sollen auf dem Gräberfeld bestattet sein. Allerdings ist der Wahrheitsgehalt dieser Geschichten nicht verbürgt. In der Mitte des Stenskeppet steht ein Gedenkstein mit der Inschrift: „Sven Ranck, Anna Bergengren A.C. 1665". Der Gedenkstein wurde also im Jahr nach der Übernahme des Guts Blomsholm durch die neuen Eigentümer errichtet. Das Gut blieb dann ca. 100 Jahre lang im Besitz der gleichen Familie. Wir fahren weiter in Richtung Norden und überqueren die Grenze nach Norwegen, da unser nächstes Ziel, Autofriedhof von Bästnäs, so besser zu erreichen ist. Auf einem Parkplatz am Femsjøen machen wir eine Mittagspause und erreichen schließlich über nicht asphaltierte Forstwege diesen einzigartigen Schrottplatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Norwegen einen großen Automangel und man führte Zollbeschränkungen ein um die heimische Produktion zu fördern. Die Brüder Thore und Rune Ivansson sahen ihre Chance und gründeten 1956 neben ihrem Elternhaus in Bästnäs einen Autoschrottplatz. Die Kunden von jenseits der Grenze waren zahlreich und das Geschäft lief in den ersten Jahren glänzend, was man nicht zuletzt an all den Fahrzeugen sieht, die gekauft und demontiert wurden. Zu Spitzenzeiten parkten fast 2.000 Autos auf dem Gelände rund um das alte Schulgebäude und auf den Feldern, die einst den Lebensunterhalt gesichert hatten. Die Vorschriften in Norwegen änderten sich und das Geschäft ging zurück. Thore fuhr einen Holztransporter, aber Rune blieb für den Rest seines Lebens auf dem Schrottplatz. Nach und nach wurden aus Kunden, die nach Teilen für ihr Nutzfahrzeug suchten, Enthusiasten, die auf Teile für ihren Oldtimer aus waren. In den letzten Jahrzehnten hat die Natur die rund 800 Oldtimer übernommen, die nach Aufräumarbeiten übrig waren. So entstanden neue Besuchergruppen, z. B. die Nostalgiker, die sehnsüchtig zwischen den Autos wandern und sich in vergangene Zeiten zurück träumen. In den letzten Jahren haben immer neue Besuchergruppen den Weg nach Bástnäs gefunden: Ornithologen, Künstler, Filmcrews, Journalisten und Touristen, die sowohl auf dem Landweg als auch über den Dalslandkanal anreisen. Die wahrscheinlich größte Gruppe sind wohl die Fotografen. Unzählige Fotos sind über die Jahre in der Umgebung gemacht worden. Wir bekommen kurz vor Töcksfors wieder Asphalt unter die Räder und finden auf dem Stellplatz am Årjängs båtklubb einen schönen Platz für die Nacht. Ich mache noch ein paar Aufnahmen mit der Drohne und wir können draußen zu Abend essen. Sonntag, 22.06.25: Bevor wir uns wieder auf den Weg machen, kaufen wir in Årjäng noch etwas ein. Unser erstes Ziel ist Karlstad, wo wir den südlich der Innenstadt gelegenen Stadtpark Mariebergsskogen ansteuern. Der kostenlose Stellplatz ist voll, so dass wir uns einen Platz auf dem „normalen“ Parkplatz suchen und uns zu Fuß auf den Weg machen. Im Mariebergsskogen befindet sich ein Freilichtmuseum mit kulturhistorisch interessanten Gebäuden aus ganz Värmland und im Gammelskogen, einem 400 Jahre alten Kiefernwald am Ufer des Sees, das Informationszentrum Naturum Värmland mit einer Ausstellung zu den charakteristischen Landschaftstypen und der Fauna Värmlands. Das Naturum Värmland im Mariebergsskogen entstand 2002. Es liegt am Ufer des Vänern. Von der geschützten Außenterrasse oder durch die großen Panoramafenster hindurch hat man einen schönen Blick auf Schilf, Vogelschutzgebiet und alten Kiefernwald. Man sieht auch einen Wanderpfad durch das Schilf – er ist drei Kilometer lang und führt zu einem Vogelbeobachtungsturm. Nach der Runde essen wir ein leckeres Eis und machen uns wieder auf den Weg. Unser Ziel ist der Stellplatz in Rottneros. Hier ist nicht viel los und wir suchen uns einen Platz aus. Nach einer Kaffeepause erkunden wir anhand der per Mail erhaltenen Informationen den Platz. Wir finden den Schlüssel für die Toilettenentsorgung und das Frischwasser, sowie den Schlüsselsafe für das Appartement, in dem man die Dusche nutzen kann. Wo man seinen Müll und das Schmutzwasser entsorgen soll erschließt sich uns allerdings nicht, so dass ich eine entsprechende Anfrage per Mail auf den Weg bringe. Am frühen Abend fängt es an zu regnen. Montag, 23.06.25: In der Nacht gibt es kräftige Regenschauer und auch der Tag ist kühler als die vergangenen und bedeckt. Wir folgen heute wieder dem Verlauf des Inlandsvägen und können einen Elch beobachten, der vor uns die Strasse überquert. Mit Malung erreichen wir das Zentrum der schwedischen Lederindustrie. Lederwaren aus Malung haben Tradition seit dem Mittelalter und rund 95% der schwedischen Lederwarenproduktion stammen von hier. Geli kauft sich eine externe SSD zur Sicherung ihrer Videoclips und wir sehen uns das Lederwarenangebot in einem Geschäft an. Mangels Bedarf und wirklich verlockendem Angebot haben wir allerdings nichts gekauft. Unser heutiges Ziel ist Mora, das sehr schön am Nordufer des Siljansees liegt. Wir sichern uns einen Platz auf dem Campingplatz Mora Parken, der sehr schön am Ufer des Flusses Österdalälven liegt, für die nächsten beiden Nächte und machen uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Unser Ziel ist der Fabrikladen der Mora of Sweden Knivfabrik. Mora gilt als das „schwedische Solingen“ – über 100.000 Klingen werden hier jede Woche produziert. Wir finden allerdings nichts, was wir brauchen können. Dafür wandern in einem anderen Laden ein paar T-Shirts für mich und ein Rock für Geli in die Einkaufstasche. Anschließend nutzen wir auf dem Campingplatz die Chance zum Waschen unserer Wäsche. Am Abend fängt es an zu regnen und auch in der Nacht fallen immer wieder ein paar Tropfen. Dienstag, 24.06.25: Der Tag begrüßt trübem Wetter und es regnet immer wieder mal ein bisschen. Wir machen uns vom Campingplatz aus zu Fuß auf den Weg in die Stadt und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Anschließend ist das Zornmuseum unser Ziel: Anders Zorn (1860-1920) gehört zu den berühmtesten Künstlern Schwedens, der es als Maler, Grafiker und Bildhauer schon zu Lebzeiten zu Ruhm und Reichtum gebracht hat. Die Sonderausstellung „Ein Leben pro Zeit“ und auch die dauerhafte Ausstellung mit seinen Ölbildern, Aquarellen und Zeichnungen gefallen uns sehr gut. Zurück auf dem Campingplatz machen wir eine ausgiebige Pause spazieren vor dem Abendessen am Ufer des Österdalälven entlang und über die weitläufige Anlage des Campingplatzes. Mittwoch, 25.06.25: Wir ändern heute die geplante Route und fahren nicht wie geplant nach Gävle an die Küste, sondern machen stattdessen einen Abstecher zum Hamra Nationalpark, dem kleinsten Nationalpark Schwedens. Das wichtigste Schutzgebiet in Hamra ist der alte Wald im Svartävallen. Er gehört zu den wenigen Urwaldresten in den schwedischen Wäldern und hat wohl nie eine Axt oder Motorsäge gesehen. Einige der großen Kiefern sind über 400 Jahre alt. Die andere Hälfte des Hamra-Nationalparks besteht aus einer Moorlandschaft mit kleinen Weihern und Bachläufen. Außerdem ist der Hamra-Nationalpark das Gebiet mit der größten Bärendichte in Schweden. Einen guten Einblick in die unterschiedlichen Landschaften des Hamra bieten zwei kurze Runden, die am Huvudentrén, am Haupteingang, starten. Wir entscheiden uns für die Waldrunde Urskogslingan, die aber auch einen Teil des Moores auf Bohlenwegen überquert. Es bleibt weitestgehend trocken, nurt ganz zum Schluss erwischt uns noch ein Schauer. Vom Weg Myrslingan, der direkt ins Moor führt, sehen wir uns nur den Beginn an. Wir fahren weiter bis nach Sveg am Fluss Ljusnan und beziehen einen Platz auf dem Campingplatz direkt am Fluss. Im Zentrum von Sveg steht der größte Holzbär der Welt, den wir uns natürlich ansehen. Der Bär wurde 2003-2005 von Svegs Samverkansgrupp aufgestellt. Es besteht aus 60 cm langen Brettern und ist selbsttragend. Er ist 13 Meter hoch, wiegt derzeit etwa 86 Tonnen. Außerdem wurden 210 m3 Holz und 570.000 Nägel verwendet, die allein 4 Tonnen wiegen. Donnerstag, 26.06.25: Bei strahlend blauem Himmel machen wir uns auf den Weg an die Küste des Bottnischen Meerbusens, die wir in Hudiksvall erreichen. Wir finden am Hafen einen Parkplatz, essen ein leckeres Softeis und bummeln an den roten Lagerhäusern entlang. Da uns der Stellplatz in Hudiksvall nicht so zusagt, fahren wir noch weiter nach Stocka. Hier gibt es im Gästhamn einen schönen kleinen Stellplatz. Wir sehen uns die Umgebung des Stellplatzes an und ich gehe noch auf die durch ein Brücke mit dem Festland verbundene Insel Rönnskär. Hier stehen sehr schöne rote Häuser direkt am Wasser und der kleine Ort hat eine richtige Bullerbü-Athmosphäre. Wir können noch im Windschatten des Autos draußen sitzen und auch draußen zu Abend essen. Nach dem Essen mache ich noch einen kurzen Rundflug mit der Drohne. Am Abend haben wir dann beide plötzlich keinen Netzempfang mehr mit unseren Handys. Freitag, 27.06.25: Unsere Handys haben sich über Nacht nicht erholt. Schon bei der weiteren Routenplanung merken wir, wie abhängig wir mittlerweile von der Nutzung mobiler Daten geworden sind. Unser erstes Ziel ist die Halbinsel Björkön, der wir bis zu ihrem Ende in Lörudden folgen. Wir spazieren über die Felsen zum kleinen Leuchtturm und bannen das schöne Wollgras auf die Speicher. Von einem weiteren Parkplatz aus wandern wir durch den schönen Kiefernwald an die Küste, wo es maritime Felszeichnungen geben soll. Die können wir zwar nicht finden, aber der Spaziergang hat sich trotzdem gelohnt. Leider fängt es an zu regnen und wir beschließen einen Campingplatz anzufahren, um per WLAN zu unserem Netzproblem zu recherchieren. Nördlich von Sundsvall finden wir in Timrå auf dem Vivstavarvstjärns Camping einen Platz für die Nacht. Ich frage bei unserem Netzanbieter nach Problemen und wir hoffen auf eine schnelle Lösung. Das Wetter bleibt schlecht und wir machen es uns im Auto gemütlich. Samstag, 28.06.25: Heute scheint wieder die Sonne und wir gehen ein kleines Stück am Ufer des Waldsees Vivstavarvstjärnen entlang und genießen die schönen Spiegelungen. Unser heutiges Ziel ist der Indalsleden, der Sundsvall mit Trondheim verbindet. Plötzlich kommt uns auf der Straße ein Dachs entgegen. Als er uns entdeckt verschwindet er ganz schnell wieder im Wals. Wir folgen dem Flusslauf des Indalsälven und sehen uns als erstes die alte Kirche in Liden an. Der hölzerne Glockenturm der Gamla Kyrka steht als separates Gebäude getrennt von der kleinen Kirche. Der Thailändische Pavillon bei Utanede ist unser nächster Stopp. Der Pavillon hat offiziell den Namen King Chulalongkorn Memorial Building. Der König hat 1897 Schweden besucht und genau 101 Jahre später wurde das Gebäude zu Ehren des Königs eröffnet. In dem thailändischen Restaurant am Parkplatz essen wir sehr lecker zu Mittag. In der Nähe von Österede wandern wir ein kurzes Stück zu einer Hängebrücke über den Indalsälven, die aus dem Jahr 1914 stammt und 115 m lang ist. Unser letztes Ziel ist der Naturpark Döda Fallet. Döda fallet wurde bereits 1926 unter Naturschutz gestellt. Das Naturreservat wurde 1983 eingerichtet und umfasst 31 ha. Schutzziel ist die Erhaltung des Döda fallet und des ehemaligen Flussbettes, so dass die geologischen und kulturhistorischen Werte für die Zukunft erhalten bleiben. Döda fallet bedeutet „Toter Wasserfall“ und war einst der Storforsen, der ein Hindernis darstellte. Die Holzstämme, die zu den Sägewerken an der Küste geflößt werden sollten, zerbrachen im Wasserfall. Der Lachs konnte nicht weiter flussaufwärts wandern. So kam man auf eine schlaue Idee, die aber katastrophal endete. Ein Mann namens Magnus Huss wurde als Projektleiter für das Graben eines Kanals durch einen Kiesrücken hindurch angestellt. Ein kleiner Teil des Wassers im Indalsälven sollte so um den Wasserfall herum geleitet werden und ruhiger fließen. Aber in einer Juninacht im Jahr 1796 gab der Kiesrücken nach, und das Wasser des Sees Ragundasjö ergoss sich durch den Kanalbau. Wald, Häuser, Scheunen, Sägewerke und Straßen wurden mitgerissen. Im Lauf von vier Stunden war der ganze Ragundasjö entleert. Tote Lachse hingen nachher in den Bäumen. Erstaunlicherweise kamen jedoch keine Menschen um in dieser Nacht. So wurde aus dem mächtigen Storforsen der Döda fallet. Kaum haben wir unsere Runde auf den schön angelegten Bohlenwegen beendet, fängt es wieder an zu regnen. Wir machen uns auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Die ersten Stellen, die wir anfahren sind sind nicht so nach unserem Geschmack und landen wir schließlich auf dem Långsele Camping und bekommen einen Platz direkt am Ufer des Faxälven. Wir können sogar noch unsere Wäsche waschen und das Wetter beruhigt sich auch wieder. Sonntag, 29.06.25: In der Nacht regnet es teilweise recht kräftig aber am Morgen klart es schnell auf. Wir fahren im Tal des Åangernanälven zurück an die Küste des Bottnischen Meerbusens. Hinter Docksta verlassen wir die E4 und fahren zum Südeingang des Skuleskogen Nationalparks. Der Parkplatz ist schon gut gefüllt und auch wir machen uns nach einer vorgezogenen Mittagspause auf den Weg in den Nationalpark. Der Skuleskogen wurde 1984 Schwedens 19. Nationalpark. Er gehört zur imposanten Landschaft der Höga Kusten, die zum Weltnaturerbe zahlt. Die rötlichen Felsen des Nordingrägranit, die durch die Landhebung gebildete Küste und der Nadelwald zwischen Süd und Nord prägen den Charakter des Nationalparks. Der Skuleskogen ist wie ein Schulbuch für den Geografieunterricht. Hier wird deutlich, wie Inlandeis, Landhebung und marine Erosion das Land Schweden geformt haben. Die meistbesuchte Attraktion im Skuleskogen ist die Schlucht Slättdalsskrevan. Sie liegt mitten im Nationalpark und ist von allen Eingängen aus zu erreichen. Vom südlichen Eingang sind es etwa 4 km zur Schlucht. Die Nationalparkverwaltung hat sich mit dem Weg zur Schlucht viel Mühe gegeben. Längere Abschnitte führen über Bohlenwege aber es bleiben genügend Abschnitte, die buchstäblich über Stock und Stein zurückgelegt werden müssen. Der Anstieg zu Schlucht ist das wirklich steil, aber man wird mit einem herrlichen Blick in die Schlucht belohnt. Noch ein paar Meter weiter befinden sich die schönen Aussichtspunkte vom Slättdalsberget die einen tollen Rundblick bis auf die Ostsee ermöglichen. Nach dreieinhalb Stunden, 12.909 Schritten und 9,3 km sind wir ziemlich kaputt wieder am Auto und finden auf dem nur wenige Kilometer entfernten Skuleberget Havscamping einen schönen Platz für die Nacht. Montag, 30.06.25: Wir besuchen das Naturum der Höga Kusten und sehen uns einen interessanten Film zu dem Naturraum der „Hohen Küste“ an. Vom Westeingang des Skuleskogen Nationalparks gehen wir auf der kurzen und behindertengerechten Nylandsruten zu einem Aussichtspunkt über den Park. Einen weiteren Stopp machen wir im High Coast Art Valley, das zwei großzügige Schenkungen ermöglicht haben. Hier steht die spektakuläre Natur der Hohen Küste im Dialog n Kunstwerken und Andenken an die Industriegeschichte der Region. Das Gebiet erstreckt sich von der Schäreninsel Ulvön durch das Tal des Nätraälven bis nach Sidensjö. Den Mittelpunkt des „Kunst-Tals" bilde der Herrgärdsparken in Köpmanholmen. Die Kunstwerke begeistern uns nicht so aber wir stärken uns in einem Café mit leckerem Kuchen. In einem Fjäll Räven Outlet der Naturkompaniet findet Geli eine Bluse, ich gehe leider leer aus, da mir die anprobierten Hosen alle zu kurz sind. Im Gästhamn von Örnsköldsvik finden wir einen Platz für die Nacht. Dienstag, 01.07.25: Der Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen. Bevor wir uns auf den Weg machen, bummeln wir am Hafen von Örnsköldsvik entlang. Unser nächstes Ziel ist schnell erreicht. Skeppsmalen ist ein altes Fischerdorf in der schwedischen Gemeinde Örnsköldsvik. Es liegt am Bottnischen Meerbusen, am Beginn der Örnsköldsviksfjärden und wurde von Gävlefischern gegründet. Wir sichern uns einen Platz auf dem Stellplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg. Auf Bohlenwegen und über Felsen geht es an Küste. Die Gegend wird Korgrubben genannt und ist eine wunderschöne Mischung aus felsiger Landschaft und Wald. Zwischen den Bäumen taucht schließlich die Spitze des Leuchtturms Skagsudde Fyr auf. Der Leuchtturm wurde im Jahr 1957 gebaut, hier liegen auch eine Lotsenstation und eine der Messstationen des nationalen Wetterdienstes. Ich starte die Drohne und genieße den Blick aus der Vogelperspektive auf diese herrliche Landschaft. In dem zauberhaften Hafen von Skeppsmalen checken wir im Restaurang Fiskevistet für den Stellplatz ein und essen ein leckeres Eis. Anschließend kommt auch hier noch einmal die Drohne zum Einsatz. Auf dem Stellplatz sitzen wir draußen in der Sonne und genießen das herrliche Wetter. Zum Abendessen gehen wir dann noch einmal in das Restaurang Fiskevistet und stärken und mit Burger und Pizza. Mittwoch, 02.07.25: Heute ist es bedeckt und schon merklich kühler als gestern. Bevor es weiter geht, machen wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg zum Skagsudde Fyr. Dieser Weg führt uns an die natürliche Hafeneinfahrt von Skeppsmalen und dann weiter über die schönen Felsen zum Leuchtturm. Unser erstes Ziel ist das schwedische Husum, wo wir eine Werbetafel mit dem Städtenamen fotografieren. Im Hafen von Rundvik sehen wir uns den Stellplatz an, bleiben aber nur für eine Mittagspause. In Norrmjöle bleiben wir auf dem Stellplatz am Havsbad und unternehmen einen Spaziergang durch den Wald und an der Küste entlang. Ein leckeres Softeis, das wir erstmalig selbst zapfen und dann nach Gewicht bezahlen müssen, sorgt für eine kleine Stärkung. Donnerstag, 03.07.25: Das Wetter macht mir zu meinem heutigen 62. Geburtstag kein Geschenk. Es ist kühl, trübe und ab mittags regnet es durchgehend. Wir fahren nach Umeå und sehen uns westlich der Innenstadt den Skulpturenpark Umedalen an. Kurz bevor wir wieder am Auto sind startet der Regen. Auf dem Weg nach Täfteå überquert ein Reh vor uns die Straße. Im Ort ergänzen wir unsere Vorräte und fahren dann an die Küste nach Rovögern, wo wir Rovögern Gästhamn beim Fischrestaurant Kvarkenfisk einen Stellplatz für die Nacht beziehen. Aufgrund des schlechten Wetters machen wir es uns im Auto gemütlich, essen leckeren Kuchen und gehen am Abend ins Restaurant, wo wir mit Blick auf die Ostsee sehr gut essen. Die vielen Glückwünsche per WhatsApp und Signal und die Telefonate mit Freunden, die mir persönlich zum Geburtstag gratuliert haben, haben mich sehr gefreut. Freitag, 04.07.25: Heute ist es zwar kühl, aber es scheint wieder die Sonne. So beginnen wir den Tag mit einem Rundgang durch den Rovögern Gästhamn. In. Einem kleinen Fischladen kaufen wir frischen und geräucherten Wildlachs und machen uns dann auf den Weg. Wir verlassen die Küste für einen Abstecher ins Binnenland. Unser Ziel ist die fast 10 km Birkenallee bei Kvarnbyn, die längste ihrer Art in Europa mit 1.300 Bäumen. In. Burträsk machen wir eine Mittagspause und erreichen dann bei Burea wieder die Küste. Im Kurjoviken Gästhamn bei Skelleftehamn finden wir einen Platz für die Nacht und können sogar noch unsere Wäsche waschen. Nach dem Schauer sich verzogen haben, machen wir uns auf den Weg und erkunden den Hafen bei bestem Licht. Auch einen Ohrentaucher bekommen wir noch vor die Linsen. Samstag, 05.07.25: Der Morgen ist mit 14 Grad noch recht kühl aber sonnig. Wir machen einen Stopp am Rande des Firmengeländes von Northvolt, die ja angeblich in Heide eine Batteriefabrik bauen wollten und jetzt pleite sind. Unser nächstes Ziel ist Piteå, wo wir an einer Tankstelle unsere Gasflasche auffüllen können und auch gleich noch AdBlue und Diesel tanken. Ganz in der Nähe schauen wir uns die historische Holzstadt Öjebyn an, die Keimzelle des heutigen Piteå. Unser Etappenziel für heute ist Luleå, wo wir den zentrumsnahen Stellplatz am Södra Hamn ansteuern. Der ist leider schon voll und so landen wir westlich der Innenstadt auf dem Stellplatz eines Sportvereins. Nach einer Pause machen wir uns zu Fuß auf den Weg ans Wasser. Hier mündet der Luleälven in die Ostsee und wir gehen durch einen Wald und ein Stück am Ufer entlang. Auf dem Stellplatz können wir noch lange draußen in der Sonne sitzen und auch draußen zu Abend essen. Ein schöner und warmer Tag geht damit zu Ende. Morgen wollen wir uns die alte Stadt, die Gammelstads Kyrkstad ansehen. Sonntag, 06.07.25: Das Wetter meint es heute gut mit uns und wir können schon draußen frühstücken. In einem riesigen ICA-Supermarkt machen wir einen Großeinkauf. Nach wenigen Kilometern haben wir unser erstes Ziel, die Gammelstads Kyrkstad von Luleå erreicht, die seit 1996 Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. In der größten Kirchstadt Schwedens scharen sich über 400 Holzhäuser rund um den Kirchberg und die imposante Nederluleå kyrka. Wir bummeln durch die pittoreske alte Siedlung und kaufen uns im Giftshop Arctic Collection zwei kleine Elch-Anhänger und ein Kissen. In Töre fahren wir zum Hafen, wo eine Boje den nördlichsten Punkt der Ostsee markiert. Auf dem Stellplatz des alten Herrenhauses Filipsborg, the Arctic Mansion finden wir einen schönen Platz für die Nacht am Ufer des Kalixälven. Montag, 07.07.25: Auf dem Weg zur Grenzstadt Haparanda sehen wir uns noch einen Stellplatz an, zu dem wir ggf. zurückfahren könnten. Der Platz am Båtklubben Bothnia gefällt uns jedoch nicht so gut. In Haparanda tanken wir noch einmal voll und anhand der vielen Finnen, die sich auf der Tankstellen tummeln, ist der Sprit in Finnland offensichtlich teurer als in Schweden. Auf der anderen Seite der Grenze, in Tornio, sehen wir uns die beiden Skulpturen „The Future Arc“ und „Salmon Sculpture“ an. Durch die Future Arc verläuft die Grenze zwischen Schweden und Finnland und auch eine Zeitzonengrenze. Wir verlieren durch den Grenzübertritt eine Stunde. Die Salmon Sculpture ist ein gewaltiger Lachs am Ufer des Torne älv. Nach einer Mittagspause im Auto setzen wir unsere Fahrt in Richtung Rovaniemi fort. Die E75 folgt dem Lauf des Kemijoki und auf einmal quert ein Fuchs vor uns die Straße. Eigentlich hatten wir uns einen Stellplatz bei Koivu rausgesucht, entscheiden uns dann aber doch bis nach Rovaniemi weiterzufahren. Auf dem Ounasloski Camping direkt am Ufer des Kemijoki buchen wir uns einen Platz für die nächsten beiden Nächte. Nach einer Kaffeepause machen wir uns zu Fuß auf den Weg und spazieren am Fluss entlang und über die beiden Brücken Holzfäller-Fackel Brücke und Ounaskoski Railway Bridge wieder zurück zum Campingplatz. Drei Rentiere überqueren die Straße und grasen seelenruhig im Park, ohne sich von den Spaziergängern stören zu lassen. Den Besuch der Stadt verschieben wir auf morgen und machen es uns nach dem Spaziergang im Auto gemütlich. Dienstag, 08.07.25: Der Tag begrüßt uns mit trübem Wetter und nur 11 Grad. Rovaniemi ist die Hauptstadt von Lappland und liegt am Zusammenfluss der Flüsse Kemijoki und Ounasjoki. Sie wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und wurde nach Plänen des finnischen Archtekten Alvar Aalto wieder aufgebaut. Heute ist Rovaniemi eine moderne Stadt, bekannt als "offizielle" Heimat des Weihnachtsmannes und für ihre Nordlichter. Hier befindet sich zudem das Arktikum, Museum und Zentrum der Wissenschaft für die Arktis und die Geschichte von Finnisch-Lappland. Das am Ufer des Flusses Ounasjoki gelegene und am 6. Dezember 1992 eröffnete Museum Arktikum ist ein Zentrum der Wissenschaft. Das Arktikum besteht tatsächlich aus zwei Institutionen, dem Provinzmuseum von Lappland und dem Arktischen Zentrum. In der Ausstellung Wege des Nordens wird über Menschen in Finnisch-Lappland, über die Samen und deren Lebensraum berichtet sowie von der Natur Finnisch-Lapplands. Gezeigt werden auch Trachten der Samen und Exponate, die sich mit dem traditionellen Leben der Samen, der Rentierzucht, befassen. Die Samen betrachtet man als die indigene Bevölkerung Lapplands. Die Ausstellungen im Arktischen Zentrum berichten aus Gebieten der gesamten Arktis. Sie vermitteln ein Bild der Interaktion zwischen Mensch und Natur und von den Jahreszeiten in arktischen Gebieten. Polarlichter werden in einer Multivisionsshow gezeigt. Das Arktische Zentrum ist Teil der Universität Lappland, die ebenfalls in Rovaniemi angesiedelt ist. Im Café des Museum stärken wir uns mit einem Bagel. Direkt neben dem Arktikum befindet sich das Wissenschaftszentrum Pilke, das mit einer interaktiven Ausstellung von nordischen Wäldern erzählt. Es geht um den Anbau, die Ernte und den Transport von Holz und um die verschiedenen Produkte, die aus Holz gefertigt werden. Das Pilke-Haus selbst ist eines der größten Holzhäuser Finnlands. Hier werden allerdings vorwiegend Kinder angesprochen. Wir sehen uns außerdem noch die Ausstellung im Rovaniemi Art Museum (Korundi House of Culture) an, das in einem ehemaligen Postautodepot untergebracht ist. Hier werden die Werke zeitgenössischer Künstler aus Lappland gezeigt. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz sehen wir uns noch den sehr schön gestalteten Angry-Birds Spielplatz an. Nach einem Tag vollen Informationen und Kultur sind wir nach sechseinhalb Stunden und 9 km wieder am Auto. Mittwoch, 09.07.25: Heute haben wir wieder blauen Himmel und Sonnenschein und es ist auch wieder etwas milder. Nachdem wir bei einem Lidl unsere Vorräte ergänzt haben, stellen wir den Roadrunner am Ounaspaviljonki ab und machen uns zu Fuß auf den Weg. Unser Ziel ist der Koivusaari Nature Trail, der auf einer Länge von 2,5 km über die gleichnamige Insel im Ounasjoki führt. Der Bohlenweg ist sehr schön angelegt und auf Tafeln wird die Natur und Geschichte der Region erläutert. Nach der Ruhe in der Natur stürzen wir uns in das Getümmel am Polarkreis, der inmitten des Santa Claus Village liegt. Der Weihnachtstrubel ist noch schlimmer als erwartet und so bleiben wir hier nicht lange. Ein komisches Geräusch am rechten Vorderreifen macht uns etwas Sorgen und ich nehme die Zierblende ab, kann aber keinen Stein entdecken, der das Geräusch verursachen könnte. Auch eine „Untersuchung“ der Felge bringt nur dreckige Hände. Dennoch ist das Geräusch bei einer Probefahrt auf dem Parkplatz erst schwächer und dann ganz weg, so dass wir unsere Fahrt fortsetzen können. Unser Ziel ist die Arctic Hiking Area nördlich von Rovaniemi. Auf dem Parkplatz Vaattunkiköngäs stellen wir das Auto ab und spazieren los. Zum Glück haben wir uns mit Anti-Mücken-Mittel eingecremt, denn die Plagegeister sind hier recht zahlreich vertreten. Der Naturlehrpfad für uns über eine kleine Insel im Raudanjoki und auf verschiedenen Brücken überqueren wir den Fluss mit seinen rauschenden Stromschnellen. Am Grillplatz Könkääsaari können wir ein Eichhörnchen und am Beginn des Weges einen Grauschnäpper bei der Fütterung seiner Jungen beobachten. Nach dem Spaziergang machen wir es uns im Auto gemütlich, denn das Übernachten soll auf diesem Parkplatz gestattet sein. Donnerstag, 10.07.25: Wir können in der völligen Ruhe des abgeschiedenen Parkplatzes gut schlafen und beginnen den Tag mit einer weiteren Wanderung in der Arctic Hiking Area. Diesmal geht es über Stock und Stein auf einem schmalen Pfad durch den Wald. Anschließend setzen wir unsere Fahrt gen Norden fort. Der Tag entwickelt sich zu einem der wärmsten unser bisherigen Reise und das nördlich des Polarkreises. In Sudankylä tanken wir und erreichen die Route, auf der wir 2021 unterwegs gewesen sind. In dem Café und Fischladen Kiveliön Kala, direkt an der E75, essen wir ein Fischbrötchen. In dem Goldgräberort Tankavaara erreichen wir unser heutiges Ziel, den Urho Kekkonen Nationalpark. Wir quartieren uns am Rande des Goldgräberdorfes auf dem Parkplatz des Gasthofes Wanha Waskooliemies ein, der auch als Stellplatz dient. Begrüßt werden wir von vier Rentieren, die hier über die Anlage streifen. Nach einer Kaffeepause machen wir uns zu Fuß auf den Weg, sehen uns das Goldgräberdorf an und gehen auf dem 3 km langen Nature Trail Kopello in den Urho Kekkonen Nationalpark hinein. Wir können draußen zu Abend essen, ziehen uns dann aber aufgrund der fliegenden Plagegeister wieder ins geschützte Auto zurück. Freitag, 11.07.25: Wir fahren bei Kakslauttanen wieder in den Urho Kekkonen Nationalpark hinein und stellen das Auto am Besucherzentrum Kiilopää ab. Wir beschließen auf dem Campingplatz hinter dem Besucherzentrum zu bleiben und richten uns ein. Dann machen wir uns auf die knapp 6 km lange Rundwanderung Kiirunapolku, die uns auch auf den Gipfel des 546 m hohen Kiilopää führt. Während wir hier vor 4 Jahren in die tief hängenden Wolken hinein gewandert sind, haben wir heute bestes Wetter und freie Sicht auf die uns umgebende arktische Landschaft. Nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder am Auto und besorgen uns den Schlüssel für den Wäscheraum (7 € pro Stunde). Die Bedienung der Waschmaschine ist recht kompliziert und nur auf finnisch erklärt. Beim Trockner lässt sich die Bedienungssprache zwar auf Deutsch umstellen, aber dafür trocknet er nicht richtig. So müssen wir unsere Wäsche draußen aufhängen. Wir können draußen zu Abend essen und machen es uns dann im Auto gemütlich. Samstag, 12.07.25: In Saariselkä verlassen wir noch einmal die Hauptstraße und kehren noch einmal in den Urho Kekkonen Nationalpark. Wir begeben uns auf den kurzen Rundweg Aurorapolku. Der Schotterweg führt durch Kiefernwälder und entlang des Randes einer Schlucht. Als wir unterwegs sind, fängt es leicht an zu regnen. Aufgrund des Wetters verzichten wir auf den Ausflug auf den 438 m hohen Kaunispää. In Ivalo kaufen wir ein und finden wenig später auf dem Campingplatz Ukonjärvi einen schönen Platz am südlichen Ufer des Inarisees, der doppelt so groß ist wie der Bodensee und in dem über 3.000 Inseln liegen. Diese Gegend werden wir uns in den kommenden Tagen näher ansehen. Nach einer Pause gehen wir noch eine Runde am Ufer des Sees entlang und genießen den herrlichen Ausblick. Kurz bevor wir ins Bett gehen, geht es noch einmal an den See. Sonntag, 13.07.25: In Inari machen wir eine Pause und genießen den Blick auf den See und das herrliche Wetter mit 27 Grad. Wir tanken noch einmal voll, begegnen auf der Brücke über den Juutuanjoki zwei Rentieren und fahren dann am Westufer des Inarisees entlang in Richtung Kirkenes. Vom See ist zunächst nicht viel zu sehen, erst weiter nördlich führt uns die Strecke an vielen kleinen Seen entlang und die Landschaft wird etwas abwechslungsreicher. Wir verpassen die beiden als Stellplätze ausgewiesenen Parkplätze und beschließen doch noch bis nach Kirkenes durchzufahren. Auf dem Stellplatz am Hurtigruten-Terminal finden wir einen Platz für die Nacht und sehen uns nach einer Kaffeepause die Umgebung an. Wir sind im äußersten Nordosten Norwegens und an der Barentssee angekommen. Die russische Grenze ist nur 14 km entfernt. Hier sind zwar immer noch 20 Grad aber der frische Wind von der Barentssee macht es etwas kühl. Montag, 14.07.25: Auch heute begrüßt uns der Tag wieder mit strahlend blauem Himmel und allerbestem Wetter. Pünktlich um 09:00 Uhr läuft die Havila Castor von der Rederei Havila Kystruten im Hafen ein. Das Monopol der Hurtigruten wurde ja vor einiger Zeit beendet und so bedienen jetzt auch andere Schiffe die legendäre Postschiffroute. Nachdem wir das Anlegen und Entladen beobachtet haben, machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Kirkenes. Wir sehen uns die kurze Fußgängerzone, das Rathaus, die Kirche und das Einkaufszentrum AMFI an, bevor es weiter geht. Wir wollen heute an den östlichsten Punkt von Westeuropa - Grense Jakobselv. Grense Jakobselv (deutsch: Grenze Jakobsfluss) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Sør-Varanger im Osten der Provinz Finnmark im nordöstlichsten Norwegen. Grense Jakobselv liegt an der Mündung des Flusses Jakobselva in die Barentssee an der Grenze zu Russland. Während des Kalten Krieges war dies neben der Grenze Türkei–Sowjetunion die einzige direkte Landgrenze zwischen einem Mitgliedsland der NATO und der damaligen Sowjetunion und somit die einzige innerhalb Europas. Der Ort liegt etwa 60 km östlich von Kirkenes und östlicher als Istanbul. Eine zunächst asphaltierte aber sehr ruppige Straße führt durch eine grandiose Fjelllandschaft mit zahlreichen Seen. Wir haben das Glück und können sogar einen Fuchs beobachten, der vor uns auf der Strasse entlang läuft. Die letzten 10 Kilometer legen wir direkt am Grenzfluss Jakobselva auf einer gut zu befahrenden Schotterpiste zurück. Wir sehen die Grenzpfosten, die auf norwegischer Seite gelb mit schwarzer Spitze und auf russischer Seite rot-grün gestreift sind. Wir stoppen an der König-Oskar-II. Kapelle, der Kirche von Grense Jakobselv. Seit der Grenzziehung gab es immer wieder Streitigkeiten um die Grenze. Aus diesen Gründen schlug ein norwegischer Marinesoldat vor, an dieser Stelle eine Kapelle zu bauen, welche 1869 geweiht werden konnte. 1873 besuchte König Oskar II. die Kapelle, woraufhin die Kirche nach ihm benannt wurde. Wir haben Glück und können die Kapelle sogar besichtigen. Wenig später endet die Piste an einem kleinen Parkplatz. Eigentlich haben wir vor hier zu übernachten, was mit einigen Wohnmobilen sicherlich auch recht schön ist. Man steht direkt an der Barentssee und hat einen herrlichen Blick auf die Landschaft. Leider stehen hier heute schon 10 Camper und einige PKW, so dass wir gerade noch einen Parkplatz bekommen können. Übernachten wollen wir so nicht. Wir genießen die traumhafte Landschaft, es gibt sogar einen kleinen Badestrand und ein paar Mutige stürzen sich in die Fluten des Eismeeres. Wir können einige kleinere Wale und in weiter Ferne sogar die schlagenden Seitenflossen eine Buckelwals entdecken - was für ein schönes Fleckchen Erde. Nachdem wir diesen Ort eine zeitlang genossen haben, machen wir uns auf den Rückweg. Jetzt beginnt auch unser Heimweg, wir haben den Wendepunkt unserer Reise erreicht. So landen wir ein weiteres Mal auf dem Stellplatz von Kirkenes. Wir genießen das sommerliche Wetter und können auch noch draußen zu Abend essen. Dienstag, 15.07.25: Auch heute ist es wieder strahlend schön und sehr mild. Das nächste Ziel auf unserer Reiseroute ist Bugøynes am Varangerfjord. Immer wieder sehen wir Rentiere an oder auf der Straße und müssen entsprechend vorsichtig fahren. Nach dem Abzweig von der Hauptstraße führt uns die Stichstraße etwa 20 Kilometer durch sagenhafte karge Landschaft, bevor wir das Fischerdorf Bugøynes am norwegischen Varangerfjord erreichen. Der Ort lebt neben dem Fischfang vor allem vom Fang der Königskrabben. Die Ungetüme stammen eigentlich aus dem nördlichen Pazifik und haben sich inzwischen in der Barentssee und bis zu den Lofoten ausgebreitet. Russische Forscher haben Königskrabben vor rund 60 Jahren bei Murmansk ausgesetzt. Die Überlebenskünstler, die bis zu 30 Jahren alt werden, vermehrten sich sehr stark und machen den einheimischen Tieren im Norden von Norwegen inzwischen Konkurrenz. Und hier am Varangerfjord ist der Platz, wo sie frisch gefangen verarbeitet werden. Eigentlich wollen wir die Krabben auch probieren, aber bei über 80 € pro Person gibt es stattdessen doch nur ein Müsli im Roadrunner. Frisch gestärkt bummeln wir durch den schönen kleinen Ort, der sogar über einen schönen breiten Sandstrand verfügt. Wir fahren zurück zur Hauptstraße und halten an verschiedenen Parkbuchten um die Aussicht auf den Varangerfjord zu genießen. Jetzt steht ein weiterer Höhepunkt unserer Tour an: die Landschaftsroute Varanger. Die E75 führt von Varangerbotn über Vadsø und Vardø nach Hamningberg, dem „Ende der Welt“, wie der Ort auch bezeichnet wird. Kurz nach dem Abzweig auf die Varanger-Halbinsel, ganz am Rand von Norwegen, passieren wir das Schild, das die besondere Panoramastraße kennzeichnet. Es ist eine sehr abwechslungsreiche und manchmal auch spektakuläre Fahrt mit immer wieder neuen Blicken auf den Varangerfjord, die Varanger-Halbinsel und die Küste der Barentssee. Wir finden nach wenigen Kilometern einen schönen Platz mit Blick auf den Fjord und beschließen hier zu bleiben. Es kommen immer mehr Camper und Angler dazu, die uns aber nicht stören. Ein kühler Wind lässt uns im Auto bleiben und wir genießen die herrliche Aussicht. Mittwoch, 16.07.25: Auch heute scheint wieder die Sonne, allerdings weht dazu ein kühler Wind. In Nesseby sehen wir uns die alte Kirche (1858) an, die die Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges überstanden hat. Leider hat sie nicht geöffnet, so bleibt es bei einem Spaziergang um sie herum. Anschließend bummeln wir noch durch den kleinen Hafen von Nesseby und entdecken eine riesige Feierqualle im Hafenbecken. Unser nächstes Ziel, die Kulturerbestätte Mortensnes gehört zu den umfangreichsten Fundstätten prähistorischer Besiedlung in Norwegen. Der samische Name der Stätte, Ceavccageadge, bedeutet so viel wie „Stein, auf dem Fischöl dargeboten wurde" und bezeichnet einen der Opfersteine, der auf diesem Gelände am Varangerfjorden gefunden wurde. Bei Ausgrabungen entdeckte man eine beträchtliche Anzahl und Vielfalt an Gegenständen, Werkzeugen, Gräbern, Opferstätten und Behausungen, die Rückschlüsse auf eine 10.000-jährige Besiedlung der Region zulassen. Die Vorgeschichte samischer Besiedlung ist auf diesem relativ überschaubaren Gebiet gut vollziehbar. Einige der Fundstellen sind nur schwer zu lokalisieren, andere, wie einige der Grabkammern oder ringförmigen Opferstätten an der Küste, sind deutlich erkennbar. Die 300 Gräber, die beispielsweise entlang des Fjordufers gefunden wurden, waren von etwa 400 v. Chr. bis in das 17. Jahrhundert in Benutzung. Die gefundenen Figuren, Werkzeuge, Speerspitzen oder Gefäße sind größtenteils im Tromso Museum zu besichtigen. Von diesem Ort geht eine besondere Kraft aus. Ein Spaziergang über das Gelände zwischen den Bergen im Norden und der Küste im Süden ist schon deshalb lohnenswert. Vom kargen, mit unzähligen Steinplatten übersäten Ufer schweift der Blick weit über den Varangerfjorden und ermöglicht ein Eintauchen in diese faszinierende und uralte Landschaft des Nordens. Wir sind über zwei Stunden auf dem Gelände unterwegs und stärken uns im Anschluss mit einer leckeren Waffel im Besucherzentrum. Nach abwechslungsreicher Fahrt entlang des Varangerfjords erreichen wir Vadsø, die im 15. Jahrhundert als Fischerort gegründete Hauptstadt der Provinz Finnmark. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die Nord-Varanger Division der deutschen Wehrmacht Vadsø als Hauptquartier. Wir beziehen auf dem Wohnmobilstellplatz auf der vorgelagerten Insel Vadsøya Quartier und ruhen uns erst einmal etwas aus. Die Insel Vadsgya, von den Einheimischen Dya" genannt, erstreckt sich in Ost-West-Richtung über etwa zwei Kilometer und misst in der Breite ca. 400 Meter. Das Eiland ist flach, leicht hügelig, mit Gras bewachsen und im Osten schmiegt sich ein kleiner Teich in die Landschaft, der Dammen. Auf der Insel finden sich Spuren der frühen Besiedlung. Die Samen waren die ersten Bewohner, gefolgt von Kvenen, Kareliern und Norwegern. Ab dem 17. Jahrhundert begann die Bebauung des Festlands und die Insel verlor langsam an Bedeutung und wurde bis zum Zweiten Weltkrieg vor allem als Weideland für Schafe genutzt. In der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre machte die Luftfahrt große Fortschritte. Aus einer Kooperation zwischen dem wohlhabenden amerikanischen Ingenieur Lincoln Ellsworth, dem italienischen General, Piloten, Polarforscher und Luftschiffkonstrukteur Umberto Nobile sowie dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen entstand die Idee, den Nordpol aus der Luft zu erobern. Für bis dieses Unterfangen errichtete man auf der Ostseite von Vadsoya einen 35 Meter hohen Luftschiffmast, der bis heute zu besichtigen ist. Der Mast diente dem Luftschiff „Norge" am 6. Mai 1926 für dessen nördlichsten Zwischenhalt auf dem europäischen Festland, bevor es erfolgreich und ohne Zwischenfall den Nordpol bis nach Teller in Alaska überflog. Bei einem Spaziergang sehe ich mir den Luftschiffmast an und umrunde die Ostseite der Insel, während Geli malt. Donnerstag, 17.07.25: Das schöne Wetter bleibt uns weiterhin erhalten. Unser erstes Ziel ist die etwa 15 km östlich gelegene Halbinsel Ekkeroya, wo sich im Naturreservat Ekkeroya der einzige Vogelfelsen der Finnmark befindet, der mit dem Auto erreichbar ist. Hier versammeln sich rund 50 verschiedene Vogelarten und bis zu 40.000 nistende Dreizehenmöwen. Ein ausgeschilderter Natur- und Kulturpfad, der am Parkplatz Ekkeroya beginnt, erschließt dieses sehenswerte Gebiet. Wir sind zwei Stunden unterwegs und freuen uns auf die kleine Stärkung im Auto. Vom Domen Viewpoint mit seiner farbigen Verglasung haben wir ein ersten Blick auf Vardø, unser heutiges Etappenziel. Obwohl Vardø als letzter Hafen vor Kirkenes von den Schiffen der Hurtigruten angelaufen wird, verirren sich in die östlichste Gemeinde Norwegens nur noch wenig Touristen. Fischerei und Fischverarbeitung sind das Kerngeschäft der Bewohner. Ein 2,9 km langer Unterwassertunnel (Vardøtunnelen) verbindet den Ort mit dem Festland und wenn man es bis hierhin geschafft hat, befindet man sich östlicher als Istanbul, Sankt Petersburg und Kairo. Zudem ist das auf der Insel Vardøya in der stürmischen Barentssee gelegene Vardø die einzige Stadt in Westeuropa, die in der arktischen Klimazone liegt. Seine geografische Lage macht Vardø noch heute zu einem strategisch wichtigen Ort. Die weithin sichtbaren Radarkuppeln der NATO waren ab den 1980er-Jahren im Kalten Krieg von großer Bedeutung. Außer für zivile Zwecke dient das Globus-II-Radar auch als Frühwarnsystem des US-Raketenschilds. Erst kürzlich wurde die Radaranlage Globus III fertiggestellt, die größer ausfiel als geplant und in der lokalen Bevölkerung beträchtlichen Unmut auslöste. Infolge einer Absprache mit Russland sind auf Vardøya allerdings bisher keine amerikanischen Soldaten stationiert. Lediglich Techniker, die den reibungslosen Betrieb gewährleisten, bewohnen die Insel. Dennoch bleibt bei den rund 2.000 Bewohnern von Vardø eine gewisse Verunsicherung und Angst. Im Kriegsfall könnte der Ort zu in den ersten Zielen russischer Luftangriffe gehören. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine und den eingefrorenen Beziehungen beider Länder werden vergessene alte Bunker und Schutzräume wieder funktionstüchtig gemacht. Seit 1789 besitzt Vardø die Stadtrechte und gehört somit zu den ältesten Städten in Nordnorwegen und im arktischen Gebiet rund um den Nordpol. Bereits um 1300 wurde auf der Insel Vardøya von König Haakon V. Magnusson die erste Festung errichtet, um Norwegens östlichste Grenze abzusichern. Die heute zu besichtigende, von einem sternförmig angelegten Mauerwerk geprägte Vardøhus Festning stammt aus dem Jahr 1738. Die Festung ist gut erhalten und präsentiert sich nahezu unverändert wie im Jahre ihrer Fertigstellung. Sie gilt als die nördlichste Festung der Welt und ist zugleich Norwegens östlichste Wallanlage. Wir finden einen Platz auf dem Stellplatz am Hafen und ich starte die Drohne für einen ersten Überblick. Bei einem Spaziergang am Hafen fällt der Blick auch auf das Schiff der Hurtigrute, das hier für eine knappe Stunde Halt macht. Wir gehen dann noch zur nahegelegenen Vardøhus Festning, wo ein weiteres Mal die Drohne zum Einsatz kommt. Freitag, 18.07.25: Auch heute ist es wieder mild und sonnig. Unser einziger Programmpunkt für heute ist der Besuch auf der Vogelinsel Hornøya. Im Tourist-Office kaufen wir die Tickets und nehmen das Boot um 09÷00 Uhr. Hornøya ist Norwegens östlichste Insel und liegt gut einen Kilometer von Vardø in der Barentssee. Auf dem höchsten Punkt der Insel (60 m) befindet sich das Leuchtfeuer Vardø fyr. Seit dessen Automatisierung im Jahr 1991 ist die Insel unbewohnt, abgesehen von einigen Biologen der Universität Tromsø, die in der Sommerzeit auf der Insel forschen und im Leuchtturmwärterhaus wohnen. Die Insel besteht aus Sandstein und Schiefer und misst etwa 900 Meter in nord-südlicher sowie 650 Meter in west-östlicher Ausdehnung. Sie besitzt auf der Westseite einen steilen Abhang, während der Osthang zum Meer hin flacher abfällt und schließlich in die Halbinsel Store Avløysinga mündet. Der Holm Lille Avløysinga liegt südlich von Hornøya. Auf der Westseite, zwischen Hornøya und der Nachbarinsel Reinøya, befindet sich die kleine Insel Prestholmen. Auf Hornøya lebt eine der größten Seevogelkolonien Norwegens. Auf der steilen Felsseite nisten insgesamt mehr als 40.000 Vogelpaare der Arten Tordalk, Trottellumme, Dreizehenmöwe, Papageitaucher, Dickschnabellumme, Kormoran, Gryllteiste und Krähenscharbe. Weiterhin nisten auf der Insel (und auf Reinøya) eine große Anzahl an Silbermöwen und Mantelmöwen. Weitere Vogelarten sind der Kampfläufer, die Bachstelze und der Kolkrabe. Besonders die Dickschnabellummen ziehen Vogelenthusiasten von weit her an. Die Insel steht seit 1983 unter dem Naturschutz des Hornøya og Reinøya naturreservat. Wir sind drei Stunden auf Hornøya, gehen hoch zum Leuchtturm und sind von der schieren Anzahl der Vögel begeistert. Besonders unsere Lieblinge, die Papageitaucher haben es uns angetan. Als wir wieder in Vardø sind trübt es sich ein und kühlt mächtig ab. Wir nutzen die Zeit unsere Aufnahmen zu sichten (über 900 Fotos und reichlich Filmaufnahmen sind heute entstanden). Samstag, 19.07.25: Auch heute Morgen ist es immer noch bedeckt und die Temperatur bleibt den ganzen Tag unter 10 Grad. Da wir als Stellplatznutzer nicht nur im Vardø Hotel duschen können, sondern dort auch eine Waschmaschine und ein Trockner zur Verfügung stehen, nutzen wir die Gelegenheit zum Waschen unserer Wäsche. Die Wartezeiten nutzen wir für einen Bummel durch Vardø. Vom Hafen gehen wir noch einmal zur Vardøhus Festning und weiter zum Hexenmahnmal. Dies ist ein im Jahre 2011 nach Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor errichtetes und aus zwei Gebäuden bestehendes Mahnmal mit einer Installation der Künstlerin Louise Bourgeois. Es erinnert an die Hexenverfolgungen und -verbrennungen im 17. Jahrhundert in Nordnorwegen. Im 17. Jahrhundert, mit Höhepunkt in den Jahren 1662–1663, kam es in Nordnorwegen zu einer Welle von Hexenverfolgungen, unter denen die von Vardø mit zu den schlimmsten zählten. Mehr als 100 Menschen wurden der Hexerei beschuldigt, und 77 Frauen und 14 Männer wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Hexenhysterie war in der Finnmarḳ besonders ausgeprägt mit im Verhältnis zum geringen Bevölkerungsanteil besonders vielen Anklagen und weit überdurchschnittlich vielen Hinrichtungen. Bevor wir uns wieder auf den Weg machen, essen wir eine leckere Waffel im kleinen Café im Tourist Office und kommen noch einmal mit dem Ranger ins Gespräch, den wir gestern auf Hornøya kennengelernt haben. Etwas außerhalb der Stadt erhebt sich ein beeindruckendes Kunstwerk: der Drakkar Leviathan. Diese Installation verbindet die Form eines Drachenboots, der berühmten Wikingerschiffe, mit dem Leviathan, einem mythologischen Seeungeheuer. Sie symbolisiert die tiefe Verbindung der nordischen Kultur zum Meer und den Naturgewalten. Der Leviathan, ein uraltes Seeungeheuer, steht in vielen Kulturen für die unbändige Kraft des Meeres. In der Bibel wird er als eine bedrohliche Kreatur beschrieben, doch in der nordischen Mythologie symbolisiert er ebenso den ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Die Naturgewalten des Nordens, insbesondere das unberechenbare und oft gefährliche Barentsmeer, sind für die Menschen in Vardø ein Teil ihres täglichen Lebens. Im Drakkar Leviathan verschmelzen diese beiden Elemente – das Schiff und das Seeungeheuer – zu einer kraftvollen Allegorie. Der Leviathan steht hier nicht nur für Bedrohung, sondern auch für die Natur selbst, die sowohl zerstörerisch als auch lebensspendend sein kann. Das Kunstwerk reflektiert diese Dualität und fordert den Betrachter auf, sich mit dem Verhältnis von Mensch und Umwelt auseinanderzusetzen. Wir fahren dann zur Entsorgungsstation auf der anderen Hafenseite und ergänzen in einem Supermarkt unsere Vorräte. Auf dem kostenlosen Stellplatz an der Spitze einer Landzunge sichern wir uns einen Stellplatz mit Blick auf die Vogelinsel Hornøya und die Barentssee. Zwei sehr schön gemachte Holzskulpturen stellen Vogelbeobachter dar, die hier allgegenwärtig sind. Am Nachmittag fährt dann die Havila Capella von Havila Kystruten praktisch direkt vor unserm Fenster vorbei. Sonntag, 20.07.25: Heute scheint wieder die Sonne und das milde Wetter ist zurück. Unser Ziel für heute ist Hamningberg am Ende der Landschaftsroute Varanger. Die einspurige Strecke ist einfach spektakulär. Die Straße wird immer enger und windet sich durch zerklüftete Felsen und Landschaften wie auf dem Mond – immer entlang der norwegischen Barentssee. Nach jeder Biegung der einspurigen Küstenstraße, die zu den schönsten Routen in Norwegen gehört, sieht es wieder anders aus. Bis zum Bau der Straße am Meer entlang, die regelrecht in die Felsen hinein gesprengt wurde, war unser Hamningberg nur per Boot erreichbar. Am Ende der Varanger-Halbinsel und der Landschaftsroute Varanger liegt am Eismeer der verlassene Fischerort Hamningberg. Hier war einst einer der bedeutendsten Fischerorte in Norwegen, steht auf dem Schild am Ortseingang. Bis die moderne Hochseefischerei dem ein Ende setzte. Der malerische Ort ist noch erhalten, ein Teil der Häuser des Dorfes steht unter Denkmalschutz. Nach einem Rundgang durch den malerischen Ort entscheiden wir uns nicht hier zu übernachten, sondern wieder zurück zu fahren. So können wir die karge, spektakuläre Landschaft am norwegischen Eismeer noch einmal in Ruhe auf uns wirken lassen. Wir sehen uns die grandiosen Felsformationen in der Frøkenhollbukta an und erreichen ohne Schwierigkeiten wieder die ausgebaute Straße und fahren in Vardø wieder auf den Stellplatz an der Tourist-Info. Die Kong Harald der Hurtigruten läuft gerade in den Hafen ein. Auch das Auslaufen sehe ich mir an. Montag, 21.07.25: Auch heute scheint wieder die Sonne - wir können unser Glück kaum fassen. Am Varangerfjord geht es jetzt zurück. In der Nähe von Ekkeroy sehen wir einen Seeadler an der Küste auf einem Stein sitzen. Wir finden einen Parkplatz für den Roadrunner und gehen ein Stück zurück. Leider fliegt der Adler sofort aus und es bleibt nur ein nicht besonders schönes Beweisfoto. In Vadsø nutzen wir die Entsorgung, tanken und ich finde in einem Sportgeschäft noch ein Shirt. In einer Bäckerei kaufen wir Kuchen für den Nachmittag und im Supermarkt ein Eis für den sofortigen Verzehr. Ohne weitere Unterbrechung fahren wir nach Tanabru, wo wir am Fuß der gleichnamigen Schrägseilbrücke aus dem Jahr 2020 einen Stellplatz für die Nacht finden. Wir spazieren am Fluss Tanaelva (auch Tana genannt) entlang und überqueren ihn auf den Brücke. Anschließend sitzen auf „unserem“ Stellplatz draußen in der Sonne und genießen das herrliche Wetter. Als es uns zu kühl wird und die fliegenden Plagegeister immer mehr werden, ziehen wir uns ins Auto zurück. Dienstag, 22.07.25: Heute ist es etwas bedeckt aber die Sonne findet immer wieder eine Lücke in den Wolken. Wir fahren zurück auf die spektakuläre Varanger-Halbinsel. Zunächst folgen wir dem Lauf des Tana und fahren in seinem Mündungsbereich auf einer ruppigen Waschbrettpiste auf die schmale Landzunge Høyholmen hinaus. Wir stehen praktisch mitten im Tanafjorden und genießen den Blick auf die Landschaft. Neben zahlreichen Enten können wir auch eine Robbe beobachten. Unser heutiges Ziel ist Båtsfjord, ein kleiner Fischerort am Ende des gleichnamigen Fjords. Auf dem Stellplatz direkt am Hafen bekommen wir einen Platz mit einer eigenen Holzterrasse. Zur Fuß machen wir uns auf den Weg am Hafen entlang, bis wir einen freien Blick auf den Båtsfjord haben, der von steilen Felswänden gesäumt wird. Auf dem Rückweg kaufen wir in der kleinen Konditorei etwas Kuchen und in einem Supermarkt noch Obst ein. Vom Stellplatz aus starte ich die Drohne und sehe mir Båtsfjord aus der Vogelperspektive an. Aus dem Auto heraus können wir am Abend das Einlaufen des Hurtigruten-Schiffes beobachten. Es zieht eine Art Seenebel vom Fjord über das Land. Mittwoch, 23.07.25: Auch heute zeigt sich der Himmel wolkenverhangen und es ist kühler als in den vergangenen Tagen. Unser heutiges Ziel ist Berlevåg, eine von der Fischerei lebende aktive Gemeinde, die im Nordwesten der Halbinsel Varanger an der ressourcenreichen, wild-schönen Barentssee liegt. Die Gemeinde liegt auf 70° nördlicher Breite in einer unberührten arktischen Landschaft von großem geologischem und botanischem Interesse. Die Fischereiindustrie gilt auch heute noch als die wichtigste Einkommensquelle für die Bevölkerung. Die meisten sind in dem Sektor Fischerei mit Weiterverarbeitung, Verpackung und Handel des Fangs beschäftigt. In Berlevåg befinden sich drei Betriebe, die den frischen Fisch für den Weitertransport verpacken, ein Betrieb, der Königskrabben verarbeitet, sowie eine ansehnliche Fischereiflotte. Die Fahrt nach Berlevåg ist nur als spektakulär zu bezeichnen. Die Straße verläuft ab Kongsfjord direkt an der Barentssee und bietet immer wieder grandiose Ausblicke. Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten anzuhalten. Ich entdecke entlang der Strecke 5 Seeadler, die auf den Felsen an der Küste sitzen. Die letzten beiden können wir mit der Kamera „einfangen“. Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm von Kjølnes ein paar Kilometer östlich von Berlevåg. Auf dem kleinen Campingplatz am Ortsrand sichern wir uns einen Platz und stärken uns im Restaurant, vom dem auch der Campingplatz und das Motel betrieben wird, mit einer Portion Fish & Chips. Bei immer noch trübem Wetter und weniger als 10 Grad begeben wir uns auf Erkundungstour. Im gut geheizten Roadrunner machen wir es uns anschließend gemütlich. Donnerstag, 24.07.25: Über Nacht besser sich das Wetter wieder - es ist wieder deutlich milder geworden und die Sonne kommt ebenfalls wieder zum Vorschein. So fahren wir wieder entlang der grandiosen Küstenstraße an der Barentssee entlang. Seeadler bekommen wir heute nicht zu sehen, können aber dafür die spektakuläre Landschaft um so mehr genießen. In Kongsfjord sehen wir uns die Galerie des Künstlerehepaares Claudia Casaletti und Giorgio Cappelletto an. Während Claudia von der nordischen Flora und Fauna inspirierte Radierungen herstellt, fertigt Giorgio dafür die individuellen Rahmen aus altem Holz. Geli kauft einige Drucke und wir unterhalten uns sehr nett mit der Künstlerin. Über das Kongsfjord-Fjellet kommen wir schließlich zurück nach Tanabru. Hier kaufen wir ein und tanken, bevor wir wieder „unseren“ Stellplatz an der Brücke beziehen. Mittlerweile ist es so warm geworden, dass wir in kurzen Hosen und T-Shirt draußen sitzen können. Ich nutze das schöne Wetter für einen Rundflug mit der Drohne entlang des Tana und über die Tana bru. Freitag, 25.07.25: Der Tag beginnt bedeckt aber die Sonne findet immer wieder eine Lücke in den Wolken. Wir fahren zunächst auf der Westseite des Tana nordwärts und biegen dann in Richtung Ifjord ab. Teilweise ist die Straße 98 nach Ifjord in einem sehr schlechten Zustand, was das Vorankommen etwas erschwert. Von Ifjord führt die Fv888 nach Norden auf die Halbinsel Nordkinnhalvoya (Nordkyn). Mehamn liegt an der nördlichen Küste und dient als Ausgangspunkt für die Wanderung zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlands, dem Norkinn bzw. der Felsklippe Kinnarodden. Zudem ist der etwa 730 Einwohner zählende Ort die nördlichste Anlaufstelle der Hurtigruten-Schiffe. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige sind bis heute der Fischfang und die fischverarbeitende Industrie. Wir beziehen Quartier auf dem Adventure Camp und machen einen ausgiebigen Spaziergang durch den Ort. Nach einer Kaffeepause nutzen wir die Gelegenheit zum Waschen unserer Wäsche. Am Abend gehen wir noch einmal ans Wasser und sehen uns das Hurtigruten Schiff Polarlys an. Samstag, 26.07.25: Bevor wir uns auf den Weg machen, drehen wir noch eine Runde über das Gelände des Campingplatzes. Für uns geht es heute bei bewölktem aber immer wieder auch sonnigem Wetter noch ein kleines Stück weiter in den Norden. Über den kleinen Fischerort Gamvik wollen wir zum Leuchtturm von Slettnes. In der Ortsmitte von Gamvik zweigt eine schmale, leidlich befestigte Straße nach Slettnes ab, das nach 4 km erreichen. Die Straße führt an einer Wetterstation mit einer alten Landebahn vorbei und endet am Leuchtturm Slettnes fyr bei GPS 71.089543, 28.218566. Ein Schild verkündet die Koordinaten: 71° 05' 33". Das Nördlichste ist hier der nördlichste Leuchtturm auf dem europäischen Festland. Der gusseiserne Turm ist 39 Meter hoch. Die erste Version von 1905 wurde 1944 von den deutschen Truppen zerstört. Die jetzige Ausführung ist aber auch noch ziemlich alt, man baute den Leuchter 1948 wieder auf. Nachdem wir den Leuchtturm zu Fuß erkundet haben, starte ich die Drohne und mache ein paar Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Auf dem Rückweg halten wir in Gamvik, machen ein paar Aufnahmen und essen ein Eis. In weiter Ferne entdecke ich einen Seeadler, der aber außerhalb der Reichweite für ein ordentliches Foto ist. Über Mehamn fahren wir weiter nach Kjøllefjord, einem der größte Fischereihäfen den Finnmark. Wir wollen auf dem Stellplatz an der Mole übernachten, doch diesen scheint es nicht mehr zu geben. Wir werfen einen Blick auf den Kjøllefjord und erkennen auch die kirchenförmige Felsformation Finnkirka, die die Einfahrt in den Fjord markiert. Wir haben außerdem von hier aus einen schönen Blick auf den Ort. Direkt am Hafen gibt es einen weiteren Stellplatz, auf dem wir uns einrichten. Nach einer Verschnaufpause bummeln wir am Hafen entlang in den Ort. Als wir wieder am Auto sind läuft gerade die Havilla Polaris von Havilla Kystruten in den Hafen ein. Sonntag, 27.07.25: Der Tag begrüßt uns regnerisch. Unseren Plan im nahen Supermarkt des Ortes noch etwas einzukaufen müssen wir aufgeben, da der Laden am Sonntag erst um 10:00 Uhr öffnet. Eine halbe Stunde warten wollen wir nicht. Wir tanken noch einmal voll und fahren dann bei überwiegend trüben Wetter über die Norkyn-Halbinsel zurück. Bei Ifjord treffen wir wieder auf die Küstenstraße 98, der wir in Richtung Lakselv folgen. Auch hier gibt es Abschnitte, die in keinem besonders guten Zustand nicht, allerdings nicht ganz so schlimm wie vorgestern. Inzwischen hat sich das Wetter aufgeklart und die Sonne lacht wieder. Unser nächstes Ziel ist der Silfar-Canyon - Die malerische Schlucht der Berselva. Die Borselva ist einer der besten Lachsflüsse am Porsangerfjord, der über hundert Kilometer weit ins Landesinnere reicht. Sie hat in ihrem Verlauf eine der schönsten Schluchten Nord-Norwegens in die Felsen gewaschen. Ein braunes Schild markiert die Zufahrt von der Küstenstraße über einen löchrigen, anfangs auch steilen Schotterweg zum Parkplatz. Vom Parkplatz führt ein Pfad durch einen Wald mit vielen Blaubeersträuchern bis zum Rand des Silfar-Canyons. Hier teilt sich der Weg. Wir gehen zunächst nach links, ein ganzes Stück am Abgrund des Canyons entlang. An mehreren Stellen ist ein Blick auf das türkisblau in der Sonne schimmernde Wasser tief unten zwischen Felswänden möglich. Auf dem Rückweg gehen noch ein Stück in die andere Richtung und kommen zu einer Kiesbucht am Ende der Schlucht hinunter. Von einem Felsen am Ufer können wir ein Stück in den Canyon hineinschauen. Wir überlegen kurz, ob wir auf dem Parkplatz übernachten, entscheiden uns dann aber dafür noch etwas weiter zu fahren. An der weitgehend unbebauten Ostseite des Porsangerfjords finden wir in der kargen Landschaft einen richtig schönen Platz direkt im Kies über dem Meer. Einige andere Camper sind schon da aber alle halten einen respektvollen Abstand ein. Was für ein toller Blick auf den Fjord. Für eine Kaffeepause setzen wir vor das Auto in die Sonne und genießen die herrliche Landschaft. Auch die Drohne kommt noch einmal zum Einsatz. Als es uns zum draußen sitzen zu kühle wird, packen wir unsere Sachen zusammen und gehen hinunter an den Porsangerfjord. Grobe Steine machen das Gehen allerdings so beschwerlich, dass wir nach relativ kurzer Zeit wieder umkehren. Aus dem gemütlichen und warmen Auto heraus genießen wir die herrliche Natur, in der wir uns aufhalten. Montag, 28.07.25: In der Nacht gibt ein paar Schauer aber am Morgen scheint bereits wieder die Sonne. Die Straße verläuft weiterhin landschaftlich sehr schön am Ufer des Fjords entlang. In Lakselv ergänzen wir unsere Vorräte und können an einer Tankstelle nicht nur tanken, sondern auch entsorgen. Eine deutsche Touristin bittet uns um Hilfe bei der Luftdruckprüfung ihrer Reifen. Als das erledigt ist, nutzen wir auch noch die Chance unsere Reifen zu kontrollieren. Unser nächstes Ziel ist Trollholmsund, wo wir auf dem Parkplatz erst einmal eine Mittagspause machen. Als wir uns auf den Weg zu den „Trollen“ machen zieht ein Gewitter auf und wir kehren um. Den kräftigen Gewitterschauer sitzen wir im Auto aus und machen uns dann noch einmal auf den Weg. Dass Trolle zu Stein erstarren, wenn sie ein Sonnenstrahl trifft, das weiß in Norwegen jedes Kind. Hier am Trollholmsund hat es gleich eine ganze Horde erwischt. Eine Legende der Sami berichtet, dass sie am Porsangerfjord unterwegs waren, um eine riesige Schatztruhe in den Bergen zu vergraben. Sie fingen an Höhlen in die Berghänge zu graben, aber keine wurde groß genug. Erst im Morgengrauen zogen die Trolle unverrichteter Dinge weiter. Sie waren spät dran und so gelang es ihnen nicht mehr rechtzeitig, den Fjord zu überqueren. Nun stehen sie als Steingestalten auf einer Landzunge im Trollholmsund - mitten in einer urtümlichen Karstlandschaft, die wirkt wie aus einer anderen Welt. Bei Sonnenschein leuchtet das flache Wasser im Sund türkisblau und vervollständigt das faszinierende Landschaftsbild. Wir steuern einen Stellplatz bei Kistrand an, entdecken kurz vorher noch einen schönen Platz am Porsangerfjord. Da der Stellplatz uns nicht so gut gefällt, kehren wir um und fahren an den Fjord zurück. Wir kommen mit einem schwedischen Paar ins Gespräch, die wir schon in Berlevåg gesehen haben und die auch die letzte Nacht auf demselben Platz wie wir gestanden haben. Wir haben einen schönen Blick auf den Fjord und können auch noch ein Rentier fotografieren, dass hier über Platz stromert. Die Schweden weisen mich noch auf eine Quelle hin und ich nutze die Gelegenheit unseren Frischwassertank aufzufüllen. Als wir beim Kaffee sitzen gibt es wieder einen Schauer und wir genießen des Ausblick aus dem Auto. Später gibt es noch ein Gewitter und einen schönen Regenbogen. Zu dem Rentiere gesellen sich immer mehr Artgenossen, so dass schließlich eine ganze Herde über den Stellplatz zieht. Dienstag, 29.07.25: Da das Wetter auch heute wieder schön ist, beschließen wir nicht wie geplant nach Honningsvåg, sondern direkt zum Nordkap zu fahren. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und führt uns auch durch verschiedene Tunnel. Der Nordkaptunnel ist der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der drittlängste Unterseetunnel in Europa. Seit 1999 verbindet er die Insel Mageroya mit dem Festland. Der Tunnel ist 6,8 km lang und verläuft bis 212 m unter dem Meeresspiegel. Darüber befinden sich dann immerhin 50 m massives Felsgestein und das Nordische Eismeer. Das langersehnte Ziel zahlreicher Reisender befindet sich mehr als 500 km nördlich des Polarkreises auf 71° 10' 21" nördlicher Breite und 2.100 km südlich des Nordpols. Das 307 m oberhalb des Nordpolarmeers thronende Felsplateau stellt seit 1999 den nördlichsten vom Festland über eine Straße erreichbaren Punkt Europas dar und ist mit seinem Wahrzeichen, dem Globus, ein bedeutendes Reiseziel für Touristen aus der ganzen Welt. Die westlich des Nordkaps gelegene Landspitze Knivskjellodden ragt rund 1.400 Meter weiter nach Norden und kann über einen Wanderweg erreicht werden. Die Landzunge Kinnarodden, rund 67 km östlich auf der Nordkinnhalbinsel gelegen, ist der nördlichste Punkt des europäischen Festlands, der nicht auf einer Insel liegt. Am Nordkap geht die Sonne vom 20. November bis zum 22. Januar nicht auf, während sie vom 14. Mai bis zum 29. Juli nicht untergeht. Auf dem Plateau draußen prangt seit 1977 ein schmiedeeiserner Globus, vor dem sich die Besucher wiederum aufreihen, um sich am nördlichen Ende Europas ablichten zu lassen. Der Felsen bietet mit der teilweise in den Fels gesprengten Nordlandhalle eine Bar mit Panoramafenster aufs Eismeer, ein Postamt, ein Café, eine ökumenische Kapelle, ein thailändisches Museum, das an den Besuch von König Chulalongkorn von Siam im Jahre 1907 erinnert, die Cave of Lights und ein großes Panoramakino, in dem ein sehenswerter Film über Nordkap gezeigt wird. Die sieben Skulpturen »Kinder der Erde« wurden nach Zeichnungen von Kindern aus sieben Erdteilen angefertigt, die 1989 hier zusammenkamen, und sollen der Hoffnung auf Frieden in der Welt Ausdruck geben. Das King Oscar´s Monument ist dem Besuch von König Oscar II im Jahr 1873 gewidmet. Leider haben auch wir das Pech, dass sich das Nordkap, wie so häufig, in dichtem Nebel versteckt. Nachdem wir uns alles angesehen haben fahren wir durch den dichten Nebel zurück und finden auf dem Nordkapp Caravan & Camping in der Nähe von Skarsvåg einen Platz am Ufer des Kappsjåvatnet. Vom Campingplatz aus haben wir einen schönen Blick auf das Nordkapplateau. Sollte sich der Nebel morgen verzogen haben, können wir von hier aus noch einmal schnell zurück zum Nordkap fahren. Mittwoch, 30.07.25: Ein Blick auf das Nordkapplateau sagt uns, dass das Kap auch heute in den Wolken verborgen ist. Wir fahren nach Skarsvåg und begeben uns auf die 2,5 km lange Wanderung zum Kirkeporten („Kirchenpforte“). Dieser außergewöhnliche Felsen ist eine geologische Besonderheit: ein mehrere Meter breiter Felsvorsprung in Treppenform, der an der Seite eine runde Öffnung hat. Durch sie ist die Mitternachtssonne zwischen 0 und 2 Uhr zu sehen. Man hat auch einen guten Blick zum Hornvik-Felsen. Auf dem Rückweg treffen wir noch auf ein paar Rentiere. Ein paar Kilometer weiter auf der E69 biegen wir am Abzweig nach Gjesvær ab. Der Weg bis Gjesvær ist gut 20 km lang. Es ist eine sehr schöne Strecke, schöner als die zum Nordkap. Nur die Straße und die endlose Hochebene, von Hügeln umsäumt. Der Elsejordvatnet spiegelt den Himmel, die Straße durchmisst weite Geröllhalden. Dann weitet sich der Blick auf das Meer mit einigen flachen, unbewachsenen Inselchen und dem mächtigen Felsen von Lille Nordoya im Hintergrund. Der recht große Fischerort im äußersten Westen mit dem malerischen Hafen liegt auf einer schmalen Halbinsel. Die Straße führt über die Landzunge einmal hin und wieder zurück. Wir stellen den Roadrunner ab und bummeln ein Stück durch den Ort. Gjesvær wurde schon in der alten Wikingersage Heimskringla als Geirsver genannt. Die Deutsche Wehrmacht zerstörte 1944 das Dorf, die Gjesvær Kapelle von 1960 gilt als Kulturdenkmal. Erst 1976 erhielt der Ort eine Straßenverbindung. Ich starte die Drohne und genieße den Blick auf die schöne Landschaft aus der Vogelperspektive. Der Abstecher ist landschaftlich grandios und lohnt sich daher auf jeden Fall. Auf dem Rückweg haben sich Wolken über dem Nordkap etwas gelichtet und wagen einen zweiten Versuch. Von der Zufahrt sehen wir schon wesentlich mehr als gestern, auf dem Kap ist allerdings immer noch alles in den Wolken. Wir warten im Auto noch etwas ab, geben dann aber auch. Das Nordkap bleibt für uns leider eine nebelige Angelegenheit. Auf dem Weg in Richtung Honningsvåg unternehmen wir noch einen Abstecher in den kleinen Fischerort Kamøyvær. Hier steht am kleinen Hafen die Galerie „East of the Sun“ der deutschen Künstlerin Eva Schmutterer, die sich hier seit 1997 zu ihren farbenfrohen Collagen inspirieren läßt. In Skipsfjord beziehen wir einen Platz auf dem Nordkapp Camping, der von der Hotelkette Scandic betrieben wird. Der Platz liegt eingebettet in die karge Landschaft von Magerøya etwas oberhalb de Skipsfjords. Die baumlose Region gewährt einen weiten Ausblick. Kleine Seen gliedern die unmittelbare Umgebung. Als wir unseren Platz bezogen haben, fängt es an zu regnen. Donnerstag, 31.07.25: Heute hängen die Wolken so tief, dass von den uns umgebenden Bergen fast nichts zu sehen ist. Wir unternehmen einen Spaziergang in die Umgebung des Campingplatzes und genießen die schon fast mystische Stimmung. In Honningsvåg ergänzen wir zunächst unsere Vorräte und tanken. Anschließend finden wir einen Parkplatz am Hafen und machen uns zu Fuß auf den Weg. Unser erstes Ziel ist die Galerie West of the Moon“, die ebenfalls der deutschen Künstlerin Eva Schmutterer gehört. Wir kaufen einen kleinen Druck und einen Tischkalender für das kommende Jahr. Gestärkt durch eine leckere Wasffel machen wir uns wieder auf den Weg und verlassen die Insel Magerøya wieder. Es klart immer mehr auf und bei strahlendem Sonnenschein fahren wir am Ufer des Porsangenfjords entlang. Kurz vor dem Skarvberg-Tunnel finden wir auf dem Rastplatz Skarvbergvika, der auch ein offizieller Stellplatz ist, einen schönen Platz für die Nacht. Nach einer Pause gehen wir auf der ehemaligen Straße am Fjord entlang und genießen den Ausblich auf die herrliche Landschaft. Freitag, 01.08.25: Heute begrüßt uns der Tag wieder mit strahlendem Sonnenschein und es ist von Beginn an sehr warm. Nach dem Frühstück starte ich die Drohne für einen Flug über die Skarvbergvika. Wenige Kilometer nördlich von Olderfjord zweigt die Fv889 von der E69 nach Nordwesten ab und führt anschließend durch das Russelvdalen bis an den Revsbotn. Die Strecke nach Havøysund ist als Norwegische Landschaftsroute ausgewiesen und beeindruckt durch ihre Vielfalt. Teilweise verläuft die Route durch eine einsame und bizarre Klippenlandschaft mit wild geschichteten Schieferplatten. Größtenteils folgt die Straße dem westlichen Küstenverlauf der Porsangerhalvøya durch eine raue und dramatische, von zerklüfteten Felsen geprägte Landschaft. Während der Fahrt stehen immer wieder Rentiere auf und neben der Straße. Mehrere architektonisch sehenswerte Rastplätze laden zu Zwischenstopps ein. Vom Parkplatz am Lillefjord gehen wir ein Stück zu den von der Fosselva gebildeten Lillefjord Wasserfällen hinauf, die sich hier in mehreren Kaskaden ins Tal stürzen. Am Selvika Rastplatz genießen wir den Blick über die schöne Bucht und den sehr futuristisch angelegten Platz. Am Ende der Straße erreichen wir das auf der Insel Havøya gelegene Fischerdorf Havøysund, das am Ende der Welt zu liegen scheint. Auch hier starte ich noch einmal die Drohne und sehe mir den Ort und die Umgebung aus der Luft an. Die Insel ist durch einen schmalen Sund von der Porsanger-Halbinsel getrennt, der von der Havøysund Brua überspannt wird. Hauptwirtschaftszweige des Ortes sind das Meer und die Fischerei. Gute Bedingungen für das Meeresangeln locken Touristen, aber auch Einheimische in die Region. Zudem ist der Hafen des Orts ein bedeutender Umschlagplatz für die Schiffe der Hurtigruten. Über dem Ort thront der höchste Punkt der Insel, der Havøygavlen. Der Berg bietet einen tollen Ausblick auf den Arktischen Ozean und die umliegenden Eilande. Zudem ragen hier 16 Windkraftanlagen eines Wind-Parks in die Höhe, die Seeleuten mittlerweile als Orientierungspunkt dienen. Am Ende der Straße, an der nordwestlichsten Kante der Insel, befindet sich das Arctic View Restaurant, das bei den hier häufig auftretenden widrigen Witterungsverhältnissen Schutz und zusätzlich einen schönen Ausblick bietet. Da der offizielle Stellplatz am Hafen belegt ist, stellen wir uns nach kurzer Suche vor das Gemeindehaus, später gesellen sich noch andere Camper dazu. Wir bummeln durch den Ort, der aus der Luft aber hübscher aussieht als von der Straße. Im Supermarkt kaufen wir uns ein Eis und nutzen die Gelegenheit auf dem Stellplatz unsere Wäsche zu waschen. Hier findet an diesem Wochenende ein Heilbutt-Festival statt und wir stehen direkt gegenüber des Festzeltes. Als Ergänzung zu unserem Abendessen holen wir uns ein paar Frühlingsrollen vom Festival. Es geht wohl darum, wer bis morgen den größten Heilbutt fängt und für den morgigen Abend ist dann der feierliche Abschluss des Festes angekündigt - gut das wir dann schon wieder weg sind. Samstag, 02.08.25: Auch heute scheint wieder die Sonne und es wird immer wärmer. Mit fast 30 Grad ist hier im hohen Norden der Klimawandel wirklich schon sehr deutlich spürbar. Wir fahren auf den Havøygavlen hinauf und können vom Arctic View Restaurant die MS Midnatsol der Hurtigruten beobachten. Auf der landschaftlich grandiosen Landschaftsroute Havøysund haben wir wieder zahlreiche Begegnungen mit Rentieren. In Olderfjord treffen wir auf die E6 und tanken den Roadrunner wieder auf. Auf der 94 sind es von Skaidi noch rund 56 km bis Hammerfest. Die Straße führt am Repparfluss und -fjord entlang, an der Straße gibt es Birkenwäldchen. Nach 26km erreichen wir Kvalsund. Hier führt eine gewaltige Hängebrücke (740 m) zur Insel Kvaløy, auf der Hammerfest liegt. Sie ist natürlich die nördlichste Hängebrücke der Welt und eine Kopie der etwas kürzeren Skjomen brua 20 km südlich von Narvik. Weiter Richtung Hammerfest fährt man hinter der Brücke auf der 94 durch einen Tunnel und dann an der kahlen Süd- und Westküste entlang. Kurz vor Hammerfest steht der nördlichste Birkenwald am See Lansvannet. Danach wird die Vegetation spärlicher. Hammerfest hat knapp 10.000 Einwohner. Am 17. Juli des Jahres 1789 erhielt der Ort das Stadtrecht und nennt sich seitdem „Nördlichste Stadt der Welt" (70° 39' 48"). Dass mittlerweile auch eine Stadt in Alaska dieses Prädikat für sich beansprucht, stört weder die Einwohner noch Tausende von Touristen, die jährlich Station machen, nur um einmal hier gewesen zu sein. Die Stadt zieht sich um eine Bucht und präsentiert sich geschäftig und modern. Architektonisch interessant ist die 1961 erbaute Kirche, die an ein Stockfischgestell erinnern soll. Die Fontäne „Mutter und Kind" vor dem Rathaus wurde von einem US-Botschafter gespendet, dessen Mutter aus Hammerfest kam. Die vom Aussichtsberg Salen gut sichtbare natürliche Bucht gab dem Ort seinen Namen. „Hammerfest" ist an einen alten norwegischen Begriff für das Festmachen von Booten und Schiffen an einem steilen Berghang angelehnt und bedeutet so viel wie „Ort mit großen Steinen zum Vertäuen von Booten“. Walfänger und Robbenjäger nutzten den Hafen als Stützpunkt und die Handelsbeziehungen mit den Pomoren, einer russischen Volksgruppe, die seit dem 12. Jahrhundert am Weißen Meer siedelte, wurden ebenfalls von hier aus gepflegt. Da der Stellplatz am Hafen bereits voll ist, stellen wir uns davor auf einen Behindertenparkplatz und machen uns nach einer Pause zu Fuß auf den Weg. Wir sehen uns die Kirche an, essen ein leckeres Softeis und genießen die herrliche Aussicht vom Salen. Sonntag, 03.08.25: Heute empfängt uns der Tag mit bedecktem Himmel und es ist auch deutlich kühler als gestern. Unser erstes Ziel ist die 1856 errichtete Meridianstotten, eine Meridiansäule mit aufgesetzter Erdkugel aus Bronze, ist das Wahrzeichen von Hammerfest. Sie erinnert an die erste genaue Vermessung eines Meridians, die 1816-52 zwischen Norwegen und dem Schwarzen Meer durchgeführt wurde und erstmals die Bestimmung des Erdumfangs ermöglichte. Diese vom Astronomen Friedrich Georg Wilhelm Struve entwickelte Messung, bekannt als Struve Geodetic Arc ist UNESCO-Welterbe. Ganz in der Nähe der Meridiansäule sehen wir uns die Reste der alten Festung Skansen an, die Teil des Friluftsmuseet Fuglenesodden ist. Zum Museum gehören auch noch ein Fischerhaus, ein Bootsschuppen und ein alter Leuchtturm. Am anderen Ende der Bucht halten wir an der großen Eisbärenstatue, die die Stadt überblickt. Wir setzen unsere Fahrt in Richtung Alta fort, machen an einem Rastplatz ein Mittagspause und fahren in Alta eine LPG-Tankstelle an. Hier können wir nicht nur unsere Gasflasche wieder auffüllen, wir tanken auch gleich noch AdBlue und Diesel. Auf dem Weg zum Wohnmobilstellplatz in einem kleinen Yachthafen werfen wir einen ersten Blick auf die futuristisch gestaltete Nordlichtkathedrale, die wir uns morgen ansehen werden. Der Stellplatz ist leider voll und so fahren wir weiter zum Alta Strand Camping am Ufer der Altaelv. Da die Sonne inzwischen wieder mit aller Kraft am Himmel steht, nutzen wir die Gelegenheit und sitzen draußen, können auch noch draußen zu Abend essen. Montag, 04.08.25: Es ist wieder sehr mild, leicht bedeckt und es weht ein kräftiger Wind. Wir machen uns auf den Weg in die Innenstadt von Alta, ergänzen unsere Vorräte und kaufen ein paar Sachen (Aquarellblock, externe SSD) ein. Anschließend erkunden wir zu Fuß das Zentrum von Alta. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt nahezu vollständig zerstört. Lediglich die 1858 errichtete Alta kirke blieb erhalten. Seit dem Wiederaufbau ist das Stadtbild von modernen Bauten geprägt. Bestes Beispiel ist die gen Himmel strebende, spiralförmige Nordlyskatedral (Nordlichtkathedrale), die sich am Erscheinungsbild der Nordlichter orientiert. Die sehenswerte Kirche entstand nach Entwürfen von Kolbjorn Jenssen und wurde 2013 geweiht. Sie besteht vollständig aus Beton, ist aber außen mit Titanplatten verkleidet. Auch der Innenraum ist modern gestaltet. Vor einem blau gestrichenen Hintergrund steht eine bronzene Christusfigur, die nach oben hin heller wird. An den Wänden dominiert eine Reihe von vertikal angebrachten Holzleisten. Sie sind hinterleuchtet und erzeugen ein angenehmes, weiches Licht. An den Betonwänden des Kirchturms sind Reliefs der 12 Apostel angebracht und im Inneren ist eine goldene Jakobsleiter zu sehen. Wir sind von der futuristisch anmutenden Kirche begeistert und gehen über die Fußgängerzone zurück zum Auto. Die Region rund um Alta wurde bereits vor mehr als 10.000 Jahren besiedelt. Spuren dieser frühen Besiedlung sind im empfehlenswerten Alta Museum zu sehen. Die vor schätzungsweise 2.500 bis 6.200 Jahren erschaffenen Felsritzungen von Alta werden seit 1985 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geführt und können auf dem Außengelände des Museums besichtigt werden. Das Stadtwappen ziert seit 1976 die Abbildung einer steinzeitlichen Speerspitze, die ebenfalls Bezug auf die prähistorischen Funde in der Region nimmt. Die Felsritzungen von Alta sind die größten bekannten zusammenhängenden Felsbilder in Nordeuropa, die Szenen einer Jäger- und Sammlergesellschaft wiedergeben. Die ersten Bilder wurden 1973 entdeckt. Die Felsbilder werden als sogenannte Petroglyphen bezeichnet, also in den Fels gravierte, geschabte, geritzte, gemeißelte oder geschliffene Vertiefungen. Sie stellen zum einen konkrete Situationen dar und bestätigen somit die Existenz des Abgebildeten, andererseits wird ihnen eine symbolische Bedeutung zugesprochen, deren Inhalt Gemeinschaftszugehörigkeit, religiöse Glaubensbekenntnisse, Riten, Schamanismus, Fruchtbarkeit, Ideologie oder Macht widerspiegelt. Die Besonderheit der Felsbilder von Alta liegt in der Variation der Motive und der stilistischen Ausführung. Am häufigsten stellen die Ritzungen Rentiere und Elche dar. Viele der 20 bis 40 cm großen Figuren besitzen eine bemerkenswerte künstlerische Qualität und sind zudem ausgesprochen gut erhalten. Zahlreiche Figuren wurden zu Anschauungszwecken mit rotbrauner Farbe ausgemalt. Der gut 3 km lange Rundweg bietet nicht nur die beeindruckenden Felszeichnungen, sondern auch herrliche Ausblicke auf den Altafjord und schöne Landschaft, in die die Felszeichnungen eingebettet sind. Wenige Kilometer westlich der Stadt finden wir in der Nähe von Kåfjord einen schönen Stellplatz direkt am Wasser und machen es uns gemütlich. Dienstag, 05.08.25: Das gute Wetter bleibt uns auch heute erhalten. Ich mache noch ein paar Aufnahmen von unserem Stellplatz und dann setzen wir unser Fahrt auf der E6 fort. Nach wenigen Kilometern erreichen wir einen Rastplatz mit Entsorgungsmöglichkeiten und wir können sogar Frischwasser bekommen - super! Auf Landzunge Isnestoften sehen wir uns die an der ehemaligen E6 gelegene alte Bunkeranlage an und genießen vor allem den herrlichen Ausblick auf den Altafjord. Die Straße führt dann am Ufer des Langfjord entlang und wir biegen in Langfjordbotn in Richtung Øksfjord ab. Wir weitere schöne Ausblicke auf den Langfjord und den Øksfjord und kehren dann wieder um. In Burfjord gibt es an einem Seitenarm des Kvænangen einen schönen Stellplatz direkt am Fjord. Wir entschließen uns zu bleiben und setzen vor das Auto ans Wasser und genießen das herrliche Wetter und die schöne Aussicht. Bei einem kurzen Spaziergang durch den Ort kaufen wir uns an der Tankstelle ein leckeres Softeis. Zum Abendessen kommt der Grill zum Einsatz und als wir gerade mit dem Abwasch fertig sind, gibt es einen Schauer. Das Wegpacken von Stühlen, Tisch und Grill wird dann noch etwas hektisch. Wenig später scheint dann auch schon wieder Sonne, aber da haben wir es uns schon im Auto gemütlich gemacht. Mittwoch, 06.08.25: Der Tag beginnt sonnig und sehr windig. Noch als wir beim Frühstück sitzen bezieht es sich und später gibt es auch ein paar Schauer. Wir setzen unsere Fahrt zunächst auf der E6 fort, biegen dann aber in Richtung Kvænangsbotn ab. Zunächst geht es auf eher schlechten Asphaltstraße immer am Ostufer des letzten Zipfels des Kvænangen entlang. Ab Kvænangsbotn wird die schlechte Straße zu einer etwas besseren Piste, die uns dann am Westufer zurück zur E6 bringt. Insgesamt lohnt sich der als landschaftlich schöne Strecke ausgewiesene Umweg meiner Meinung nach nicht. Die E6 bietet dann wieder sehr schöne Ausblicke auf die Landschaft und das Wetter wird immer besser. In Storslett entdecken wir eine Bäckerei und kaufen frischen Kuchen, der bei einer vorgezogenen Kaffeepause auch gleich verputzt wird. Wir beschließen spontan einen Abstecher ins Reisadalen zu machen, das hier in Storslett beginnt. Das Tal beginnt am innersten Teil des Reisafjords und führt in südöstlicher Richtung zum südwestlichsten Teil der Finnmarksvidda. Im Tal verläuft der Fluss Reisaelva (deutsch Reisa), nach dem das Tal benannt ist. Im unteren Teil ist das Tal breit und offen mit großen Landwirtschaftsgebieten, mit Heidekraut bestandenen Flächen, großen Flächen mit Birken- und Kiefernwäldern. Ab dem Ort Bilto bis zum Wasserfall Imofossen hat das Tal im mittleren Teil den Charakter einer schmalen Schlucht mit sehr steilen Hängen. Vom Osten stürzt der 269 m hohe Wasserfall Mollisfossen ins Tal hinab. Im mittleren und oberen Teil des Reisadalen liegt der Reisa-Nationalpark. Wir genießen von verschiedenen Haltestellen aus den Blick auf das Tal und die es umgebenden Berge und kehren nach ein paar Kilometern um. Unser Etappenziel für heute ist Skjervøy. Die Gemeinde Skjervøy besteht aus einer Gruppe von Inseln, die durch ihre einzigartige Position innerhalb der arktischen Gewässer sowohl historisch als auch geografisch von großer Bedeutung sind. Die Geschichte Skjervøys ist eng mit dem Meer verbunden, was sich in ihrer langjährigen Tradition der Fischerei und Seefahrt widerspiegelt. Bereits während der Steinzeit war die Gegend um Skjervøy besiedelt. Der Ort ist umgeben von Bergen, die eine Höhe bis zu 1.200 m erreichen. Die Inselgruppe wurde aufgrund ihrer reichen Fischgründe und günstigen Lage als sicherer Hafen für Seefahrer und Fischer bekannt. Über Jahrhunderte hinweg entwickelte sich Skjervøy zu einem wichtigen Zentrum für den Fischfang in Nordnorwegen, insbesondere für den Kabeljau, der nicht nur lokal verarbeitet, sondern auch weit über die Grenzen Norwegens hinaus exportiert wurde. Im 19. Jahrhundert erlebte Skjervøy durch den Boom der Fischereiindustrie einen bedeutenden Aufschwung. Da uns der kleine Campingplatz am Ortsrand nicht gefällt, stellen wir uns nach einem Bummel durch den Ort auf einen Parkplatz am Hafen. Wir haben einen tollen Blick auf den Ort, den Hafen und die Gebirgskulisse. Es ist spannend die sich stetig ändernden Lichtverhältnisse und Spiegelungen zu beobachten. Nach dem Abendessen können wir noch das Ein- Und Auslaufen der Havilla Pollux vom Auto aus beobachten. Kurz vor dem Schlafengehen sehen wir dann auch noch die MS Richard With von Hurtigruten. Donnerstag, 07.08.25: Nachdem wir unsere Vorräte ergänzt haben, wollen wir uns das Aurora Salmon Centre am Hafen ansehen, stehen aber leider vor verschlossenen Türen. So machen wir uns bei bedecktem Himmel auf den Rückweg zur E6 und genießen die landschaftliche reizvolle Fahrt. Bei Djupvik erreichen wir den Lyngenfjord und haben von jetzt an die Gipfel des Landschaftsschutzgebietes Lyngenalpen im Blick. In Olderdalen machen wir eine Pause und sehen die Fähre aus Lyngseidet einlaufen. Vor 10 Jahren haben wir auf unserer Winterreise nach Tromsö diese Fähre benutzt und die schneebedeckten Lyngenalpen genossen. Die Landschaft sieht jetzt natürlich ganz anders aus, die Aussicht ist aber nicht weniger spektakulär. Auf einem Rastplatz in Odden machen wir eine Mittagspause und beenden unsere heutige Etappe auf dem Campingplatz in Skibotn. Wir stehen direkt am Fjord mit herrlichem Blick auf die Lyngenalpen. Wir begeben uns auf die knapp 4 km lange Wanderung zum Svartberget. Der Ausblick auf den Fjord, die Gipfel der Lyngenalpen und den Ort entschädigen für den teilweise steilen Aufstieg. Wir können vom Gipfel aus den Regen praktisch schon kommen sehen und wenige Minuten später hat er uns erreicht. Zum Glück bleibt es ein leichter Schauer, denn im Gegensatz zu Geli habe ich keine Regenjacke dabei. Zurück am Auto gibt es erst einmal eine Kaffeepause und dann nutzen wir die Gelegenheit zum Waschen unserer Wäsche. Ich komme mit unserer Nachbarin, einer Camperin aus Plön ins Gespräch, die ihre Reise vor einer Woche begonnen hat. Freitag, 08.08.25: Bei gutem Wetter machen wir nach dem Frühstück noch ein paar Aufnahmen vom Fjord und den Lyngenalpen und auch die Drohne kommt zum Einsatz. Wir fahren ein paar Kilometer auf der E8 in Richtung Finnland, weil wir im Lulledalen wandern wollen. Im Reiseführer wird von einem leicht zu laufenden Pfad gesprochen, der sich als ein ziemliche Klettertour entpuppt. Die Ausblicke auf die Lulleelva und einen Wasserfall entschädigen uns für die Mühen. Nach zwei Stunden und gut 4 km sind wir etwas erschöpft wieder am Auto. Nach einer etwas verspäteten Mittagspause fahren wir zurück nach Skibotn und folgen dann weiter der E6. Wir sehen uns den kleinen Leuchtturm von Salmenes an und haben von dort einen herrlichen Blick über den Storfjord und die Lyngenalpen. Wenige Kilometer weiter finden auf dem Rastplatz von Hatteng einen schönen Platz direkt am Storfjord und beschließen die Tour für heute zu beenden. Aus dem Auto heraus beobachten wir die verschiedenen Lichtstimmungen und machen immer wieder Fotos von der herrlichen Landschaft. Samstag, 09.08.25: Heute ist es zwar mild aber bedeckt, die Gipfel der Lyngenalpen liegen unter einer Wolkendecke verborgen. Wir fahren am Westufer des Fjordes nach Lyngseidet, wo wir am Fähranleger parken und ein paar Fotos machen. Wir kaufen noch etwas ein und fahren auf der Straße 91 nach Svensby. Die nächste Fähre nach Breivikeidet geht erst in einer Stunde und wir machen eine Mittagspause. Außerdem nutzen wir die Zeit für einen Blick über den von Bergen eingefassten Ullsfjorden. Nach der zwanzigminütigen Überfahrt fahren wir auf der 91 weiter bis nach Fagernes, wo wir auf die E8 treffen. Diese bringt uns direkt nach Tromsø. Inzwischen ist es aufgeklart und die Sonne scheint. Wir fahren an der Eismeerkathedrale vorbei über die Tromsøbrua in die Stadt. Der Stellplatz in der Stadt ist aufgrund des Radrennens Arctic Race gesperrt. Also fahren wir über die Tromsøbrua zurück zum etwas außerhalb gelegenen Campingplatz, der aber aufgrund des Radrennens bereits völlig überfüllt ist. Wir geben den Besuch von Tromsø an dieser Stelle auf und fahren auf die Insel Kvaløya, wo wir im Hafen von Eidkjosen einen Platz für die Nacht finden. Im Netz finden wir heraus, dass es sich bei dem Arctic Race um das größte Radrennen Skandinaviens handelt - also kein Wunder das in Tromsø so viel los ist. Sonntag, 10.08.25: Nachdem noch einmal vollgetankt haben beginnen wir mit der Erkundung der Insel Kvaløy. Wir beginnen im Norden, wo die kleinen Orte Grøtfjord und Tromvik unser Ziel sind. Bei schönen Lichtstimmungen genießen wir die herrliche Landschaft am Kald- und Vengsøyfjorden. Nachdem wir einen Bergrücken überquert haben, liegt Grøtfjord in einer malerischen Bucht mit schönem Sandstrand vor uns. In Tromvik, wo die Straße endet, gehen wir an den kleinen Hafen. Unser nächstes Ziel ist Sommarøy und wir werden auf dem Weg dorthin mit herrlichen Ausblicken auf die Fjordlandschaft belohnt. In Sandneshamn machen wir einen Fotostopp bevor wir über die einspurige Brücke die Insel Sommarøya erreichen. Sommarøy ist ein sogenannter Tettsted, also eine Ansiedlung, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet wird. Der westliche Teil des Fischerdorfs liegt auf der Insel Hillesøya, der östliche auf Sommarøya. Beide Inseln sind lediglich durch eine schmale Meerenge voneinander getrennt und über eine Brücke miteinander verbunden. Das Dorf ist von weiteren kleineren Inseln und Holmen umgeben. Mit seiner atemberaubenden Landschaft, den vielen weißen Sandstränden, dem türkisblauen Meer und den idyllischen Fischerhäuschen ist Sommarøy ein Ort, der das Herz eines jeden Reisenden höher schlagen lässt. Wir beziehen Quartier auf dem Campingplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg. Im Kro essen wir ein Softeis und gehen dann zu Fuß über die Brücke auf die kleine Insel Hillesøya, wo dann auch die Straße endet. Einen größeren Spaziergang über die Inseln heben wir uns für morgen auf, da wir beschlossen haben für zwei Nächte hier zu bleiben. Am Abend zieht es sich zu und es fängt an zu regnen. Montag, 11.08.25: Der Tag begrüßt uns wieder mit blauem Himmel und Sonnenschein. Wir bleiben heute autofrei und machen uns zu Fuß auf den Weg um die Insel Hillesøya zu erkunden. Bevor wir über die kleine Brücke nach Hillesøya hinübergehen machen wir ein paar Aufnahmen vom Strand Reina, der an den Campingplatz grenzt. Wir spazieren über die gesamte Insel und genießen die herrlichen Ausblicke. Im Restaurant des Sommarøy Arctic Hotel essen wir sehr leckeren Rentier-Burger und beenden unseren Rundgang am karibisch anmutenden Lyngøya Beach. Nach 4 Stunden und 8 km sind wir etwas erschöpft wieder am Auto. Wir stellen Stühle und Tisch vor das Auto in die Sonne und entspannen in der Sonne. Für einen Blick aus der Vogelperspektive kommt die Drohne zum Einsatz und als es zu kühl wird, ziehen wir uns ins Auto zurück. Ein herrlicher Tag in traumhafter Umgebung! Dienstag, 12.08.25: Auch heute bleibt uns das schöne Wetter erhalten. Wir beginnen den Tag mit einem Rundgang über die Insel Sommarøya. Anschließend fahren wir entlang der Südküste von Kvaløy am Malangen und am Straumsfjord entlang. Die Straße ist in einem schlechten Zustand und wird an vielen Stellen saniert, was das Vorankommen etwas behindert. Unser nächstes Ziel ist die Halbinsel von Malangen, die von dem Meeresarm Malangen, sowie dem Straumsfjord und dem Balsfjorden eingefasst wird. Durch einen Tunnel unterhalb des Straumsfjorden erreichen wir die Nordspitze der Halbinsel und machen bei Vikran eine Pause am Ufer des Straumsfjorden. Wir fahren auf landschaftlich sehr schöner Strecke am Ufer des Balsfjorden auf der Ostseite der Halbinsel südwärts. In Storsteinnes ergänzen wir unsere Vorräte und treffen wenig später wieder auf die E6. In Heia finden wir auf einem Rastplatz zwischen zwei kleinen Seen einen schönen Platz für die Nacht. Nach einer Verschnaufpause sehen wir uns das Angebot des Sami Shops an, der in einem riesigen Zelt untergebracht ist. Geli findet ein Paar Handschuhe und wir kaufen eine Elch-Mettwurst. Die Outdoorhosen, die ich anprobiere sind leider alle zu kurz. Wir machen es uns im Roadrunner gemütlich und genießen den Ausblick auf die schöne Landschaft. Mittwoch, 13.08.25: Das Wetter bleibt weiterhin schön und wir fahren ein Stück auf der E6 weiter, die wir aber bald wieder verlassen. Unser Ziel ist Senja, die größte und angeblich auch schönste Insel Norwegens. Es ist auf Senja so schön wie auf den Lofoten allerdings ohne die vielen Touristen. Tatsächlich erleben wir bei herrlichem Wetter eine traumhaft schöne Fjordlandschaft, die uns hinter jeder Kurve erneut ins Staunen versetzt. Die Norwegische Landschaftsroute Senja verläuft zwischen Botnhamn and Gryllefjord mit kurzen Abstechern nach Husøy und Mefjordvær. Die Straßen sind schmal, teilweise nur einspurig und auch einige der Tunnel sind bedenklich eng. Dennoch genießen wir die Fahrt über diese wirklich wunderschöne Insel in vollen Zügen. Die Fahrt an der Küste von Senja ist eine Reise durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Die ins Meer hinabstürzenden steilen Berge sind ein überwältigender Anblick und das markanteste Wahrzeichen der Strecke. Die Straße schlängelt sich fjordein- und fjordauswärts sowie durch Dörfer, die auf den schmalen Streifen zwischen Berg und Wasser wie festgewachsen erscheinen. Während die Gebirgskette Okshornan gewaltig aus dem Meer emporragt, bilden die idyllisch gelegenen Holme und Klippen im Bergsfjord hierzu den harmonischen Kontrast. Abstecher zu den Fischerdörfern Husøy, Bøvær und Mefjordvær sind absolut lohnenswert. Nach dem Besuch von Husøy fahren wir weiter nach Mefjordvær, wo wir direkt am landschaftlichen Höhepunkt des Tages, dem bizarren Mefjorden im Nordosten der Insel ein Stellplatz finden. Nach einer Pause machen wir uns zu Fuß auf den Weg durch den kleinen Ort Mefjordvær und genießen die phantastische Aussicht auf den Fjord und die ihn umgebenden Berge. Donnerstag, 14.08.25: Heute ist es bewölkt und die Sonne hat nur ab und zu eine Chance einen Weg durch die Wolken zu finden. Wir hätten also gestern doch noch weiterfahren sollen, um die Landschaft im besten Licht zu genießen zu können. Zusätzliches Pech haben wir mit den Aussichtspunkten am Ersfjorden und Steinfjorden. Der Parkplatz am Ersfjordstranda wird gerade saniert bzw. erweitert und ist daher gesperrt. Der Parkplatz am Tungenneset ist bereits hoffnungslos überfüllt, so dass uns der Blick auf die bis zu 559 m hohe Bergkette Okshornan nur aus dem fahrenden Auto heraus möglich ist - sehr schade. Der Abstecher in den kleinen Ort Bøvær ist ebenfalls ein Reinfall. Die Straße ist sehr schmal und es gibt nicht nur unterwegs keine Möglichkeit anzuhalten, auch am Ende der Straße in Bøvær gibt es keinen Parkplatz. So kehren wir direkt wieder um und hätten uns diesen Abstecher auch sparen können. Etwas mehr Glück haben wir am Aussichtspunkt Bergsbotn. Auch hier herrschen chaotische Verhältnisse auf dem kleinen Parkplatz aber wir finden noch einen Platz und können den Blick auf den Bergsfjord genießen. Wir fahren auf der Landschaftsroute Senja weiter bis nach Gryllefjord. Wir bummeln durch den Ort, der durch auf die Fähre nach Andenes wartenden Fahrzeuge nahezu zugestellt ist. Wir machen ein paar Aufnahmen, essen eine Kleinigkeit und Entscheiden, wie wir weiterfahren wollen. Da für die kommenden Tage schlechtes Wetter angekündigt ist, beschließen wir Senja wieder zu verlassen. In Finnsnes finden wir auf dem Stellplatz am Olderhamna einen Platz für die Nacht. Wir machen einen Spaziergang durch den Ort und anschließend ein paar Aufnahmen vom Olderhamna. Die ersten Regenschauer lassen nicht lange auf sich warten aber zwischendurch kommt auch immer wieder die Sonne noch mal zum Vorschein. Freitag, 15.08.25: Es regnet fast die ganze Nacht, doch am Morgen hat sich das Wetter etwas beruhigt und wir haben schon die Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm wird, wie vorhergesagt. Doch ausgerechnet an Geli´s Geburtstag haben wir das bislang schlechteste Wetter der bisherigen Tour. Bis Mittags geht es noch, dann setzt der Dauerregen ein. Wir haben beschlossen heute etwas Strecke zu machen, tanken in Sjøvegan und machen noch an der Straße 84 eine Mittagspause. Wenig später ist die E6 erreicht, der wir bis Bjerkvik folgen. Über die E10 und die 83 fahren wir weiter bis nach Harstad auf Norwegens größter Insel Hinnøya, die teilweise bereits zur Inselgruppe der Vesterålen gezählt wird. Der Stellplatz im Zentrum ist aufgrund des Musikfestivals Bakgården komplett reserviert. Wir finden eine Parklücke am Straßenrand direkt neben dem Stellplatz und beschließen hier zu bleiben. Da es ununterbrochen regnet machen wir zunächst eine ausgiebige Pause und erholen uns von einer der bisher längsten Etappen. In voller Regenkleidung machen wir uns dann auf den Weg ins Zentrum, um zur Feier von Geli´s Geburtstag essen zu gehen. Wir haben uns für eine Filiale der Restaurantkette Egon entschieden, die wir von unserer Winterreise nach Tromsø 2015 her kennen. Wir müssen etwas warten, bis uns ein Tisch zugewiesen wird, können dann aber sehr lecker essen. Wir bummeln noch etwas durch den Ort und werfen einen Blick auf das Festivalgelände, wo die Norweger gut gelaunt dem Wetter trotzen und sich offensichtlich auf die Veranstaltung freuen. Wir gehen zurück zum Auto und machen es uns gemütlich. Samstag, 16.08.25: Das Wetter hat sich etwas beruhigt. Es ist immer noch bedeckt, regnet aber nicht mehr durchgehend. Wir unternehmen einen weiteren Spaziergang in die Innenstadt von Harstad, wo es heute einen kleinen Markt gibt, der auch zum Festival gehört. Wir kaufen in einer Bäckerei ein frisches Brot und Kuchen für den Nachmittag. In einem Supermarkt ergänzen wir unsere Vorräte und fahren dann quer über die Insel zum Fährhafen Revsnes. Wir können direkt auf die wartende Fähre fahren und sind 15 Minuten später auf der anderen Seite des Gullesfjorden in Flesnes. Wir fahren an der Westküste Hinnøyas weiter und quartieren uns auf dem Campingplatz des Andøy Friluftssenter ein, da wir dringend mal wieder unsere Wäsche waschen müssen. Nach einer Kaffeepause kann ich die Wäsche abgeben, die dann für uns gewaschen und getrocknet wird. Wir erkunden die Umgebung, blicken über den Buksnesfjord auf die Felskulisse der Vesterålen. Ein kurzer Wanderweg führt uns vom Campingplatz zu dem kleinen Bergsee Manndalsvatnet. Die wichtigsten Inseln, die zu Vesterålen gezählt werden, sind Andøya, Langøya, Skogsøya, Hadseløya, der westliche Teil von Hinnøya sowie der nördliche Teil von Austvågøya. Die Region bietet eine sehr abwechslungsreiche Landschaft: Schroffe Gebirgsformationen erheben sich direkt aus dem Meer, während einsame, weiße Sandstrände Assoziationen mit südlichen Ländern aufkommen lassen. Es gibt Fjorde, Schären, Flüsse und Seen, Moore, einsame Gebirgstäler und kleine Hochebenen. Erst nach 20:00 Uhr kann ich unsere Wäsche wieder abholen, aber es ist alles da und auch sauber und trocken. Ab Morgen werden wir uns dann der Erkundung der Vesterålen widmen. Wir waren 2000 mit dem Bulli und 2009 mit dem Sprinter bereits einmal auf den Inseln unterwegs. Sonntag, 17.08.25: Heute ist es bedeckt, mit 12 bis 14 Grad recht kühl aber trocken. Wir fahren auf die Insel Andøya und bleiben zunächst an der Ostküste. In Dverberg sehen wir uns die kleine achteckige Kirche an, die direkt an der Küste steht. In Andenes ist der Leuchtturm unser Ziel, der leider gerade renoviert wird und eingerüstet ist. Wir werfen noch einen Blick auf den Hafen und die bizarre Felsenküste und Fahrten dann an der Westküste entlang wieder südwärts. Diese Strecke ist als eine der Norwegischen Landschaftsrouten deklariert. Am Andøya Space Center, von wo aus Forschungsraketen ins All geschossen werden, machen wir eine Mittagspause. Wir fahren an den Küstenorten Bleik und Stave vorbei und genießen von den Aussichtspunkten Kleivodden und Bukkekjerja aus den Blick auf die bizarre Küste und den kleinen Leuchtturm von Børhella. In Noss besuchen wir das Atelier der Künstlerin Siri Tollefsen und unterhalten uns sehr nett mit ihr. Wir verlassen Andøya wieder und finden auf dem Stellplatz im Maurnes Småbåthavn einen schönen Platz für die Nacht. Nach einer Kaffeepause mache ich noch ein paar Aufnahmen vom Stellplatz und der Umgebung. Am Abend zieht es immer mehr zu und fängt schließlich an zu regnen. Montag, 18.08.25: In der Nacht regnet es so heftig, dass es sich wie in einer Waschanlage anfühlt. Am Morgen können wir „trocken“ zusammenpacken und entsorgen, aber der nächste Schauer kommt bestimmt. Über die Vesterålen-Inseln Hinnøya, Langøya und Hadseløya fahren wir zu unserem nächsten Ziel, dem Hurtigruten-Museum in Stokmarknes. Schon bei der Fahrt über die geschwungene Børøy bru, die Langøya und Hadseløya miteinander verbindet, können wir das große, kühn gebaute, kastenförmige Gebäude aus Glas nicht übersehen. Wir erkennen, das sich in seinem Inneren ein Schiff in Originalgröße befindet: Es handelt sich um die MS Finnmarken aus dem Jahr 1956. Dies ist das Hurtigrutemuseet, ein modernes Museum, das ganz der Postschiffroute entlang der norwegischen Küste gewidmet ist. Die denkmalgeschützte und gut erhaltene MS Finnmarken beherbergt Utensilien, Archive, Fotografien und Ausstellungen, die die Geschichten der vielen Menschen aufzeichnen, durch die die Postschiffe von Hurtigruten zu den Ikonen wurden, die sie heute sind. Wir erkunden das historische Schiff und stärken uns mit einem Stück leckeren Apfelkuchen mit Vanilleeis. Im strömenden Regen fahren wir weiter bis nach Melbu, wo wir im Melbu Båthavn einen Stellplatz direkt an der Hafeneinfahrt beziehen. Die Lichtverhältnisse ändern sich permanent. Starker Regen wechselt mit Sonnenschein, es gibt einen Regenbogen und immer wieder lockt uns das Licht für ein paar Aufnahmen ins Freie. Der starke Wind schüttelt den Roadrunner ordentlich durch und wenn es dazu noch regnet, haben wir wieder dieses „Waschstraßen-Gefühl“. Die Fähre nach Fiskebøl auf der Lofoten-Insel Austvågøy, die wir morgen nehmen wollen, fährt direkt vor unserem Fenster vorbei. Unser Blick fällt auf die schroffen Felsen der „Lofotwand“, die ihre heutige Gestalt den Gletschern der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren verdanken. Dienstag, 19.08.25: Wir füllen unsere Vorräte auf und fahren dann zum Fähranleger, von wo uns eine Fähre über den Hadselfjord auf die Lofoten bringt. Die Inselgruppe der Lofoten, was soviel wie "Luchsfüsse" bedeutet, besteht aus sieben großen und unzähligen kleineren Inseln. Wir landen in Fiskebøl auf der Insel Austvågøya und fahren von dort an an der Nordküste entlang bis nach Laukvik. Am Leuchtturm Laukvik fyr machen wir eine Mittagspause und genießen die Aussicht auf die bizarre Küste der Lofoten. Entlang einer grandiosen Bergkulisse erreichen wir den malerischen Austnesfjord. Vom Aussichtspunkt Näköalapaikka haben wir einen phantastischen Blick auf die Halbinsel Sildpollneset mit der Sildpollnes Kirke vor den höchsten Bergen der Lofoten. In Svolvær steuern wir den zentrumsnahen Stellplatz an und machen uns nach einer Pause zu Fuß auf den Weg. Das Wetter und die Lichtstimmungen wechseln im Minutentakt und bringen immer wieder schöne Fotomotive. Als wir wieder am Auto sind fängt es wieder dauerhaft an zu regnen und der Wind frischt wieder auf. Da wir heute nichts mehr vorhaben, ist es uns egal und wir machen es uns im Roadrunner gemütlich. Mittwoch, 20.08.25: Auch begrüßt uns der Tag mit bedecktem Himmel und weniger als 10 Grad. Da die Wetter-App eine Besserung in Aussicht stellt, machen wir uns auf den Weg. Unser erstes Ziel soll Henningsvær sein, das uns bei unseren vorherigen Besuchen sehr gut gefallen hat. Als wir uns dem Ort nähern regnet es so stark, dass wir beschließen nicht die Stichstraße nach Henningsvær zu nehmen, sondern auf der E10 weiter zu fahren. Teilweise müssen die Scheibenwischer im Schnellgang arbeiten um dem Regen Herr zu werden. Wir entscheiden uns bis nach Reine zu fahren und dort auf dem Stellplatz zu übernachten. Damit geben wir dem Wetter auch für morgen noch eine weitere Chance. Der Stellplatz ist schon recht voll soll nur für das Parken 250 NOK kosten. Wir stellen uns stattdessen auf einen der am Rand des Großparkplatzes abgeteilten Behindertenparkplätze und machen erst einmal eine Mittagspause. Anschließend machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Der malerisch auf Inseln und Halbinseln erbaute Ort Reine ist das administrative Zentrum der Kommune Moskenes. Er liegt inmitten einer majestätischen Bergwelt, die vom Reinefjorden, bestehend aus den Meeresarmen Vorfjorden, Kjerkfjorden, Forsfjorden und Bunesfjorden, ergänzt wird. Die schroffen Felsriesen ragen bis zu 800 Meter hoch nahezu senkrecht aus dem Meer. Die bedeutendsten Erwerbsquellen für die 300 Einwohner des Ortes sind der Tourismus und der Fischfang. Die hölzernen Trockengestelle für die Herstellung des bekannten Stockfischs prägen den Ort nach wie vor. Zusammen mit seinen benachbarten, fotogenen Orten Sakrisey und Hamnoy, die durch kurze, gewölbte Brücken miteinander verbundenen sind, gilt Reine als der Inbegriff der Lofoten. Das kulturelle Angebot ist nicht vergleichbar mit Ä i Lofoten, Nusfjord, Henningsvær oder Svolvær, doch optisch vereinen sie all das, was die Lofoten ausmacht. Das bezaubernde Arrangement aus Inseln, bunten Rorbuern, Fjorden und Bergen kann man am besten vom 448 Meter hohen Reinebringen, dem wohl berühmtesten Aussichtspunkt der Lofoten betrachten. Seit 2019 der Aufstieg durch eine sogenannte Sherpatreppe erleichtert wurde, hat das zu einem wahren Massentourismus geführt. Hier zeigt sich wieder einmal überdeutlich der Fluch der sozialen Medien. Wir begnügen uns mit dem Blick über die Gravdalsbukta auf den Ort und die ihn umgebenden Berge. Anschließend besuchen wir das Reine Kultursenter, in dem wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Neben einem Souvenirshop ist auch die Galleri Eva Harr im gleichen Gebäude untergebracht. Die Galerie beherbergt eine Sammlung von Grafiken und Gemälden der Künstlerin Eva Harr. Außerdem werden in einem klein en Kinosaal die sehenswerten Filme „This is Lofoten“ und „North - Light & Landscape“ gezeigt. Als wir das Kultusenter verlassen scheint die Sonne und wir gehen noch einmal zum Aussichtspunkt zurück. In der Bringen Kaffebar kaufen wir uns leckeren Kuchen und machen im Auto eine Kaffeepause. Es gibt immer wieder heftige Regenschauer, die von kurzen Trockenphasen unterbrochen werden. Die Sonne hat für heute keine Chance mehr, so dass wir auf morgen hoffen. Donnerstag, 21.08.25: Die ganze Nacht gießt es wie aus Eimern und auch am Morgen ist es noch am regnen. Wir machen uns auf den Rückweg und machen einen kleinen Abstecher nach Vikten, wo wir uns die Glasshytte ansehen wollen. Ende der 60er Jahre brachte der Fischer Asvar Tangrand einige Glaskugeln mit nach Hause, in dem Versuch, sie auf künstlerische Weise zu verwenden. Mit Hilfe der Glaskugeln fertigte er farbenreiche Türen und Fenster. Die Fazination für Glas und künstlerische Gestaltung führte Asvar weiter auf eine Reise nach Finnland. Zusammen mit anderen norwegischen Kunsthandwerkern wurde Asvar in einer Glasshytte im finnischen Rihimekki in die finnische Kunst der Glasbläserei eingeführt. Auf der Rückreise entschied sich der Fischer aus den Lofoten dazu, mit der Glasbläserei in Vikten zu beginnen. Mit Hilfe des finnischen Glasbläsers Pertti Merilainen, den Asvar auf seiner Finnlandsreise kennengelernt hatte, startete er im Frühling 1976 den Betrieb der ersten Glashütte in Nord-Norwegen. 1992 baute Asvar Tangrand eine neue Glashytte, ein fantastisches Bauwerk in wilder Lofotnatur! Ein weiterer Abstecher führt uns zum Strand von Uttakleiv. Am Parkplatz angekommen, erkennen wir sofort, weshalb Uttakleiv unter Fotografen als einer der attraktivsten Strände der Lofoten gilt: Die steinige Küstenlinie zieht sich malerisch vom linken Strandabschnitt über den eher sandigen mittleren Bereich hin bis zum Berg Hogskolmen, der am nördlichen Horizont aus dem Wasser aufragt (582 m). Seine markante Silhouette prägt die Landschaft. Besonders der felsige Abschnitt auf der linken Seite bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Bildkomposition. Die ins Wasser reichenden Felsen sind an diesem Strand noch größer und bizarrer als an den anderen Stränden, die wir schon besucht haben. Zwischen den Felsen finden sich immer wieder Wassereinschlüsse, in denen sich die Kulisse spiegelt. Auch das sogenannte „Auge von Uttakleiv“ oder „Devil´s Eye“ lässt sich bei Ebbe in diesem Abschnitt finden: In einer ovalen, in die Lange gezogenen Felsausbuchtung, in der sich ein großer, rund geschliffener Stein befindet, sammelt sich während der Flut das kristallklare Meerwasser, sodass der Betrachter an die Form eines Auges erinnert wird. Wir haben Glück und Pech zugleich: Es bleibt trocken und wir können die spektakuläre Natur ohne Regenschauer genießen. Leider herrscht gerade Flut, so dass das Auge nur schwer zu erkennen ist. Auf der weiteren Fahrt entlang der E10 läuft vor uns ein Elch auf die Straße, erschrickt sich offensichtlich über den Autoverkehr und kehrt um. Wir können ihn beim Vorbeifahren noch am Straßenrand beobachten. Unser nächstes Ziel ist der kleine hübsche Fischerort Henningsvær, der sich auf den vorgelagerten Inseln Heimøya und Hellandsøya befindet. Wir unternehmen einen ausgiebigen Bummel durch Henningsvaer, das den Beinamen „Venedig der Lofoten“ trägt. Wir haben Sonnenschein und schönes Licht - was für ein Unterschied zum Regen der letzen Tage. In der Galeri Lofoten sehen wir uns die Werke namhafter Nordland-Maler an. In einer sehenswerten Multivisionsshow werden die Gemälde der Künstler und die Natur der Lofoten zueinander in Beziehung gesetzt. Nach einem leckeres Softeis fahren wir zum Wohnmobilstellplatz auf der Insel Engøya vor den Toren von Henningsvaer. Ich starte die Drohne und werfe einen Blick aus der Vogelperspektive auf Henningsvaer und die bizarren Gipfel der Lofoten. Freitag, 22.08.25: Über Nacht hat sich das schöne Wetter leider schon wieder verabschiedet. Es ist bewölkt und mit nur 6 Grad auch recht kühl. Wir fahren nach Svolvær, nutzen den dortigen Stellplatz zum Entsorgen, ergänzen unsere Vorräte und tanken. Kaum sind wir wieder unterwegs fängt es erneut an zu regnen und hört dann auch nicht mehr auf. Wir verlassen die Lofoten und finden in Bjerkvik, wo wir wieder auf die E6 treffen, einen Platz auf dem Campingplatz am Yachthafen. Ein reiner Fahrtag ohne Fotos findet sein Ende im gemütlichen Roadrunner. Bei dem Wetter zieht es uns nicht nach draußen. Nachdem die ersten zwei Monate unserer Reise fast ausschließlich sonnig und trocken waren, haben wir in den vergangenen Tage unseren Regendurchschnitt deutlich gesteigert. Es bleibt die Hoffnung, dass es auch wieder besser wird. Samstag, 23.08.25: Am Morgen steht unser Auto in einer großen Pfütze. Wir können ohne Regen entsorgen und auch bei unserem Bummel durch Narvik bleibt es trocken. Wir sehen uns die Skulpturen im Stadtzentrum an und kaufen uns einen neuen Milchaufschäumer und ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin. Eine Fahrt mit der Gondelbahn auf das Narvikfjellet scheidet wetterbedingt aus, da der Gipfel sich in den Wolken befindet. So setzen wir unsere Fahrt auf der E6 fort, die einen landschaftlich sehr schönen Verlauf hat. In Skarberget müssen wir etwas auf die Fähre nach Bognes warten. Die Fahrt über den Tysfjord dauert dann eine knappe halbe Stunde. In Tømmerneset finden wir auf dem Campingplatz einen Platz direkt am Ufer des kleinen Sees Kjerringvatnet. Wir nutzen die Gelegenheit unsere Wäsche zu waschen und nutzen das gute WLAN-Netz des Platzes zum Streamen. Sonntag, 24.08.25: Auch heute ist es wieder bedeckt, aber immerhin meistens trocken. Wir setzen unsere Fahrt auf der E6 fort und füllen in Fauske sowohl unsere Gasflasche als auch den Dieseltank wieder auf. Östlich von Bodø treffen wir dann auf die Norwegische Landschaftsroute Helgelandskysten, die ein Teil dem bekannten Kystriksveien , der Küstenstraße 17 von Steinkjer nach Bodø ist. Die Helgelandskysten Küstenstraße (Fv17) ist vermutlich die schönste Küstenstraße Norwegens und eine der schönsten der Welt. Die 433 km lange Strecke wird von 6 Fähren unterbrochen und fahrt durch zahlreiche Tunnel. Dabei schlängelt sich die Straße oft kilometerweit direkt an der Küste und bietet phänomenale Landschaften. Das erste Highlight ist der Saltstraumen, der größte Mahlstrom der Welt. Fast 400 Mio. m3 Wasser zwängen sich im Laufe von 6 Stunden durch die 3 km lange und 150 m breite Meerenge zwischen dem Skjerstad - und dem Saltenfjord. So groß ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Der Strom erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten. Die Strudel in diesem natürlichen „Whirlpool" haben einen Durchmesser von bis zu 10 m. Viermal am Tag, etwa alle 6 Stunden, ändert der Strom dem Naturgesetz der Gezeiten folgend seine Richtung und liegt dann eine kurze Zeit still da, bevor die Wassermassen mit voller Kraft in die andere Richtung strömen. Das Wasser führt auch Nahrung für große Fischschwärme mit sich, und diese locken Meeresvögel und eifrige Angler an. Der Saltstraumen ist nicht jeden Tag und zu jeder Tageszeit gleich stark. Hier spielen die Mondphasen; Tag- und Nachtgleiche und Sonnenwende, Wind- und Luftdruck eine Rolle. Sehenswert ist er aber in jedem Fall. Wir gehen zu Fuß über die Brücke und verfolgen dieses eindrucksvolle Naturschauspiel. Nach einer etwas verspäteten Mittagspause fahren wir auf dem landschaftlich sehr schönen Kystriksveien weiter bis nach Ørnes, wo wir auf dem einfachen Stellplatz neben einem Supermarkt direkt am Støttfjorden stehen. Nach einer Kaffeepause bummeln wir am Wasser entlang und durch den kleinen Ort. Montag, 25.08.25: Wir nutzen den Supermarkt in unserer direkten Nachbarschaft und füllen unsere Vorräte aus, bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Unser erster Stopp an der Helgelandskysten ist der Rastplatz Braset. Der wunderschöne Blick auf den Engenbreen, einen mächtigen Gletscherarm des Svartisen, wird leider durch Regen und sehr tief hängende Wolken etwas getrübt. Der Engenbreen ist der tiefstgelegene Gletscher Europas, dessen tiefster Punkt sich in nur 100 m ü.d.M. befindet. Der Gletscher wurde nach der alten Bezeichnung „Svartis“ („Schwarzeis“) benannt, die den tiefen Blauton im Eis beschreibt. Von Forøy bringt uns eine Fähre in wenigen Minuten nach Ågakardet. In Jektvik müssen wir dann eine Zeitlang auf die Fähre nach Kilboghavn warten, da eine Fähre, die nach dem aushängenden Fahrplan noch fahren soll, nicht kommt. Die Überfahrt dauert mit einem Zwischenstopp in Oldervik über eine Stunde und wir Glück, dass es die ganze Zeit trocken bleibt. So können wir die grandiose Fjord-Landschaft vom Oberdeck aus genießen und überqueren auf der Fähre auch den Polarkreis. Fast sieben Wochen haben wir uns jetzt nördlich des Polarkreises aufgehalten. Ein Parkplatz bietet einen schönen Überblick über die Landschaft und am Küstenfort Grønsvik, dass 1942 von der deutschen Okkupationsmacht angelegt wurde, sehen wir uns die Überreste der Anlage an und genießen die Aussicht. Das Küstenfort war Teil des Atlantikwalls, einer zusammenhängenden Kette aus Wallanlagen von der Grenze zwischen Spanien und Frankreich im Süden und weiter nordwärts entlang der gesamten Küste Norwegens. Es hat eine strategische Lage in der Landschaft mit einem einzigartigen Blick auf das Inselreich. Wenige Kilometer weiter erreichen wir den Rastplatz Hellåga am Fjord Sjona. Treppenstufen, die den steilen Klippen perfekt angepasst sind, führen hinunter zum Wasser. Der Platz eignet sich zum Angeln und bietet eine fantastische Aussicht auf die Fjordlandschaft. Das charakteristische Toilettengebäude ist wellenförmig gestaltet und hat eine einzigartige schwarze Betonstruktur mit vorgespanntem Glas über der gesamten Fassade. Hier befindet sich außerdem eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile. Wir entscheiden uns hier zu bleiben und genießen die herrliche Aussicht über den Sjonafjord. Dienstag, 26.08.25: Heute begrüßt uns der Tag endlich einmal wieder mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein - da können wir über die spärlichen 9 Grad locker hinwegsehen. Nach wenigen Kilometern haben wir zudem das Glück einen kapitalen Elchbullen am Straßenrand zu entdecken. Wir stellen das Auto ab und können ihn eine Zeit lang beobachten, ehe er sich wieder verzieht. Der Kystriksveien führt uns einmal um den Sjonafjord herum und ein Aussichtspunkt bietet uns einen schönen Blick auf den Fjord. Als wir in Nesna auf die Fähre nach Levang warten, läuft gerade das Hurtigrutenschiff Midnatsol in den Hafen ein und bietet uns ein schönes Motiv. Nach einer knappen halben Stunde haben wir Levang erreicht und wir machen auf einem Parkplatz vor der Helgelandsbrua eine Mittagspause. Auf einem kleinen Spaziergang fotografieren wir die Brücke aus verschiedenen Perspektiven. Wir entdecken, dass es in der Marina von Sandnessjøen einen Stellplatz gibt und entschließen uns dort zu bleiben und die Sonne zu genießen, die wir länger vermissen mussten. Zu jedem Platz gehört eine Terrasse aus Kunstrasen und wir bauen Tisch und Stühle auf und freuen uns mal wieder draußen sitzen zu können. Ein kleiner Spaziergang führt uns am Hafen entlang und durch den Ort zurück zum Stellplatz. Da der Himmel wolkenfrei bleibt, hoffen wir auf Nordlicht und bleiben entsprechend länger auf. Geli geht irgendwann ins Bett und ich halte weiter Wache. Mittwoch, 27.08.25: Um 00:30 Uhr wird das Warten belohnt - es zeigen sich die ersten grünen Schleier am Himmel. Ich wecke Geli und wir schnappen uns die Kameras uns Stative und gehen an die Mole des Hafens. Ein grandioses Spektakel beginnt. Das Nordlicht ist zwar relativ schwach, so dass die Kamera deutlich mehr sieht als das menschliche Auge, aber auch das reine Betrachten ist spektakulär. Nach einer guten Stunde geht Geli zurück zum Auto und halte es noch eine weitere halbe Stunde aus. In der Kamera erkenne ich nicht nur grüne, sondern auch lila Schleier, die über dem Horizont tanzen. Durch die Nachtschicht schlafen wir entsprechend länger und sehen uns in Sandnessjøen noch ein rekonstruiertes Langhaus aus der Wikingerzeit an, ehe wir unsere Fahrt auf dem Kystriksveien fortsetzen. Von Tjøtta bringt uns eine Fähre in 50 Minuten nach Forvik. Wir kaufen uns ein Eis und genießen die Überfahrt bei herrlichem Wetter auf dem Oberdeck der Fähre. Die Fahrt durch die Inselwelt der Hegelandsküste bietet herrliche Ausblicke. Eine weitere Fähre bringt uns in 15 Minuten von Andalsvågen nach Horn. Um zu unserem nächsten Ziel, dem markanten Berg Torghatten zu gelangen, passieren wir die Küstenstadt Brønnøysund. Sie liegt in einem Schärengebiet, das ca. 13.000 Inseln umfasst. Von Brønnøysund sind es weitere 14 km bis zum Torghatten. Der Granitriese weist eine besondere geologische Form auf. In seiner Mitte befindet sich ein etwa 35 Meter hohes, 160 Meter langes und 20 Meter breites Loch, das vermutlich durch Ausspülungen der Meeresbrandung während der postglazialen Landhebung nach Abschmelzen der Gletscher aus der letzten Eiszeit entstanden ist. Der Torghatten liegt auf der Insel Torget, der größten Insel der Kommune Bronnoy. Vom Parkplatz Torghatten lässt sich das Loch in ca. 20 bis 30 Minuten zu Fuß erreichen. Gen Westen hat man dann eine wundervolle Aussicht auf die vorgelagerte Schärenlandschaft. Wir suchen uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz am Torghatten, verschieben die Wanderung auf morgen und setzen uns vor das Auto in die Sonne. Ich unternehme hoch einen kurzen Rundflug mit der Drohne und am späten Nachmittag fährt die Havilla Pollux auf ihrem Weg nach Süden direkt vor unserer Nase vorbei. Auch heute wollen wir das gute Wetter ausnutzen und ein weiteres Mal unser Glück mit dem Nordlicht versuchen. Leider bleibt das Nordlicht so schwach, dass es selbst in der Kamera kaum zu erkennen ist. Damit kommen wir heute etwas früher ins Bett. Donnerstag, 28.08.25: Das gute Wetter bleibt uns treu und wir schnüren die Wanderschuhe und beginnen mit dem Aufstieg zum Torghatten. Die Wege auf beiden Seiten der Höhle wurden sehr gut hergerichtet und bestehen aus sehr einfach zu begehenden Stufen. Die einzige Schwierigkeit ist also der Höhenunterschied von 260 m, den es zu überwinden gilt. Was von unten mysteriös und fast unwahrscheinlich wirkt, ist hier oben, wenn man davor steht, eine riesige durchgehende Höhle. Noch ein Blick zurück auf die Bergformationen auf dem Festland der Helgelandskysten und die vorgelagerten Inseln, die man von hier oben gut sehen kann. Dann geht es hinein in die unwahrscheinlichste Bergöffnung, die man sich vorstellen kann. Nur wenige Minuten später ist man bereits auf der anderen Seite des Berges und tritt hinaus: „Aaaaaaah – ist das ein Blick“, hört man dann oft, wenn sich das Panorama öffnet und den Blick auf weiße Sandstrände, karibikblaues Wasser und unzählige kleine Schären und Holme freigibt. Es ist wirklich unglaublich, wie man durch diesen Berg, kurz unterhalb seines Gipfels, hindurchgehen kann und sich hier plötzlich so eine Aussicht auf das Meer bietet. Wir steigen auf dieser Seite zum Meer hin ab und umrunden dann den Torghatten, um zurück zum Parkplatz zu kommen. Von unten kann man sogar das Loch im Berg erkennen, durch das wir gerade gegangen sind. Mit vielen Fotostopps brauchen wir knapp zwei Stunden für die 3 km lange Runde. Nach einer Mittagspause fahren wir zurück nach Brønnøysund und sehen uns den dortigen Stellplatz an. Wir entscheiden uns zu bleiben und sehen uns während unser Kaffeepause die Nordlys von Hurtigruten an, die praktisch direkt an uns vorbeifährt. Zum Abendessen gehen wir zur KORN bakeri & pizza und genießen eine leckere Pizza. Heute ist die Nordlicht-Vorhersage wieder etwas besser und wir wollen es auf jeden Fall noch einmal versuchen. Freitag, 29.08.25: Es gibt tatsächlich wieder ein Nordlicht, allerdings ist es wieder so schwach, dass es fast nur in der Kamera zu erkennen ist und auch dort nicht wirklich gut. Dennoch ist es wieder nach 01:00 Uhr als ich ins Bett komme. Geli hat sich schon früher hingelegt. Drei kurze Nächte hintereinander machen sich heute bei mir bemerkbar, ich bin ziemlich kaputt. Das Wetter ist heute wieder richtig sommerlich. Wir ergänzen unsere Vorräte und setzen dann unsere Fahrt auf dem Kystriksveien fort. Schon nach wenigen Kilometern haben wir den Rastplatz Trælvikosen erreicht. Mit seinen 55 Trittsteinen bzw. Schrittsteinen, die in den Fjord hineinführen, ist ein Ort, an dem der Wechsel der Natur auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck kommt. Über die Trittsteine werden wir auf eine kleine Insel mit einzigartigem Blick auf den Torghatten geführt. Die Steine markieren zugleich eine Gezeitenlinie: Bei Ebbe sind sie vollständig sichtbar und bei Flut komplett unter Wasser. Der Sandboden in Trælvikosen bietet viele natürlich entstandene, wunderschöne Details. Die kleinen Pyramiden des Wattwurms, die Spur der Schnecken durch den Sand, Flundern und runde Steine in allen möglichen Formationen. All dies wird sichtbar, solange sich das Wasser zurückzieht und es die Flut noch nicht zurückgebracht hat. Das Bild verändert sich, wie auch das Erlebnis der Landschaft. Trælvikosen ist ein schöner Halt auf der Fahrt entlang der Norwegischen Landschaftsroute Helgelandskysten. Der Ort bietet einen neuen Parkplatz, Tische und Bänke und einen Weg, der vom Parkplatz zu den Trittsteinen führt. Bei Sundshopen in der üppig bewachsenen, landwirtschaftlich genutzten Landschaft von Sømna hat die Staatliche Norwegische Straßenverwaltung einen stimmungsvollen Landschaftsroutenpunkt in Form eines Rastplatzes mit Steinmole errichtet. Die Steinmole, oder der Steinpier, erstreckt sich ca. 65 Meter vom Strand bis ins Tidegewässer. Die Mole ist nicht nur ein schöner Aufenthaltsort, sondern bietet auch Schutz vor dem Ostwind, eignet sich hervorragend zum Ein- und Ausstieg in Boot und Kajak und ermöglicht es, bei bestimmten Aktivitäten trockenen Fußes in tiefes Gewässer zu gelangen. Der Rastplatz hat ein modernes Servicegebäude und einen großen Parkplatz. Die Errichtung des neuen Rastplatzes macht den Ort zu einer attraktiven Anlaufstelle für Einheimische und Reisende mit idealen Möglichkeiten zum Baden. Von Vennesund bringt uns die sechste und letzte Fähre an der Helgelandskysten in knapp 20 Minuten nach Holm. Auf einem Parkplatz am Lysfjord machen wir eine Mittagspause und Geli übernimmt die Weiterfahrt, da ich nicht mehr kann. Der Campingplatz in Flåt hat keinen Trockner, so dass wir noch bis nach Namsos weiterfahren. Hier klappt es zunächst auch nicht mit dem Waschen, da die Maschine belegt ist und wir daher das Waschen auf morgen früh verschieben. Heute ist die Vorhersage für Nordlichter schlecht, so dass wir zeitig ins Bett gehen, um etwas Schlaf nachzuholen. Samstag, 30.08.25: Der Tag beginnt bedeckt mit vereinzelten Regenschauern, das Wetter bessert sich aber im Laufe des Tages. Auf dem Weg zum Duschen beladen wir die Waschmaschine. Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Spaziergang über das Gelände des Campingplatzes und um einen kleinen See. Die Wäsche ist dann auch fertig und wir machen uns auf den Weg in Richtung Trondheim. In Namsos tanken wir und erreichen dann bei Steinkjer wieder die E6. Eine Woche waren wir jetzt auf dem Kystriksveien unterwegs und haben die herrliche Landschaft sehr genossen. Absolutes Highlight war das phantastische Nordlicht, das wir in Sandnessjøen erleben konnten. Während der Mittagspause entscheiden wir uns heute nicht mehr bis nach Trondheim durchzufahren und steuern den einfachen Stellplatz in Steinvikholm an, wo wir Blick auf das Schloss direkt am Åsenfjord stehen können. 1525 begann Erzbischof Olav Engelbrektsson mit dem Bau seiner Verteidigungsanlagen und seiner prächtigen Residenz – dem mächtigsten Bauwerk des norwegischen Mittelalters. Die Burg wurde 1532 fertiggestellt. Von Schloss Steinvikholm aus regierte Olav Engelbrektsson Norwegen mehrere Jahre lang sowohl als weltlicher als auch als kirchlicher Führer. 1537 wurde Schloss Steinvikholm zum Zentrum eines der wichtigsten Ereignisse der nordischen Geschichte – der dänischen Übernahme und der Reformation vom Katholizismus zum Protestantismus. Wir sehen uns das Schloss aus der Nähe an und beobachten die neugierigen Kühe, die neben unserem Auto auf der Weide stehen. Nach dem Abendessen starte ich die Drohne für einen Rundflug über das Schloss, lasse mich dabei aber offensichtlich von unserem Nachbarn ablenken, der uns in ein Gespräch verwickelt. Ich fokussiere die Drohne nicht richtig, so dass die Aufnahmen alle unbrauchbar sind - ärgerlich. Sonntag, 31.08.25: Heute ist es wieder sonnig und warm und wir machen uns auf den Weg nach Trondheim. Aufgrund eines Erdrutsches, der sich gestern ereignet hat, ist die E6 gesperrt und wir müssen einen relativ großen Umweg fahren. Auf dem zentrumsnahem Stellplatz sichern wir uns einen Platz und machen uns zu Fuß auf Weg. Über die Fußgängerbrücke Verftsbrua erreichen wir die Innenstadt. Trondheim ist die drittgrößte Stadt Norwegens und liegt am Südufer des Trondheimsfjords. Die Stadt wurde bereits 997 von dem Wikingerkönig Olav Tryggvason gegründet und war bis 1217 die Hauptstadt der Wikinger. Seit profitiert seit dem von ihrer Lage am Nordmeer und in der Landesmitte. Transport, Handel und Technologieforschung sind heute die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Einige Generationen später wurde König Olav II. getötet, als er versuchte, seine heidnischen Landsleute zum Christentum zu bekehren. Seine treuen Anhänger brachten seinen Leichnam nach Trondheim, um ihn dort zu begraben. Der Legende nach geschahen kurz darauf seltsame Dinge: Eine Quelle entsprang seinem Grab, eine Sonnenfinsternis verdunkelte den Himmel, und als Olavs Körper Monate nach der Beerdigung exhumiert wurde, waren sein Bart und seine Nägel gewachsen. Er wurde als Heiliger verehrt, und der Nidarosdom wurde über seinem Grab errichtet (ab 1070). Der Nidarosdom ist die nördlichste mittelalterliche gotische Kathedrale der Welt. Wir spazieren am Bryggerekka, einem Hafenkanal mit den für Trondheim typischen, aus Holz erbauten bunten Lager- und Bootshäusern entlang, die bis auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. Als kleine Stärkung essen wir auf einem Flohmarkt eine frisch gebackene Waffel. Auf der Gamle Bybro überqueren wir die Nidelva und sehen uns den historischen Stadtteil Bakklandet an. Weiter geht es zum Nidarosdom, den wir von Außen und Innen bewundern, bevor wir über die Haupteinkaufsstraße Munkegaten zum Stellplatz zurückgehen. Ein leckeres Softeis gibt uns Kraft für den Rückweg. Nach über 7 km und knapp 4 Stunden sind wir etwas erschöpft wieder am Auto. Montag, 01.09.25: Der Tag begrüßt uns mit bestem Wetter und warmen Temperaturen. Wir verlassen Trondheim auf der E6 und biegen nach wenigen Kilometern auf die E39 ab. Die Straße führt auf landschaftlich schöner Strecke am Fuße des Trollheinem-Gebirges entlang. Eine Fähre bringt uns über den Halsafjord von Halsa nach Kanestraum. Wenig später machen wir auf einem Rastplatz am Tingvollfjord eine Mittagspause. An der 1.257 m lange Hängebrücke über den Gjemnessund verlassen wir die E39 und fahren auf der 70 durch den rund 5 km langen, bis zu 130 m unter dem Meeresspiegel liegenden Freifjordtunnel die lebhafte Hafen- und Handelsstadt Kristiansund, die sich mit ihren bunten Häusern über drei durch Brücken verbundene Inseln erstreckt. Einen schönen Blick auf das „Venedig des Nordens“ und den regen Verkehr von Schnellbooten, Kähnen, Fähren, Hurtigruten-Riesen und den historischen Sundbooten, die seit 1876 zwischen den Inseln pendeln, bietet der Aussichtsturm Varden, den wir auf unserer Reise 2016 besucht haben. Heute ist der Stellplatz an der Dalabukta unser Ziel. Nach einer Pause machen wir uns zu Fuß auf den Weg und erkunden die Umgebung des Stellplatzes. Den Besuch von Kristiansund verschieben wir auf morgen. Am Abend fängt es an zu regnen und der Regen bleibt uns die ganze Nacht über erhalten. Dienstag, 02.09.25: Auch heute ist es wieder schön und wir machen zu Fuß auf den Weg zum Hafen von Kristiansund. Wir kommen an einem alten Werftgelände vorbei und können bis ins Zentrum immer direkt am Wasser entlang gehen. Unser nächstes Ziel ist der Atlanterhavsvegen, die Atlantikstraße, deren zentraler Abschnitt zwischen Kårvåg und Vevang einfach nur als grandios bezeichnet werden kann. Die Atlantikstraße - schönste Autofahrt der Welt und in Norwegen zum Bauwerk des Jahrhunderts gekürt, ist 8.274 Meter lang und wurde 1989 fertiggestellt. Die acht Brücken schlängeln sich zwischen Inseln, Holmen und Schären und sind untereinander durch baulich herausfordernde Straßenabschnitte verbunden, die im Gestein dieser Küstenlandschaft fest verankert sind. Die Atlantikstraße gehört zu den Nationalen Touristenstraßen in Norwegen, und die gesamte Strecke zwischen Bud im Westen und Kristiansund im Osten ist ein zusammenhängendes Erlebnis von Küste, Kultur und Geschichte. Die Kontraste zwischen einer Fahrt bei glatter See und glitzernder Sonne oder tosenden Wellen und nordwestlichem Sturm sind unbeschreiblich. Auf der Insel Eldhusøya gibt es einen Parkplatz, ein Café und Toiletten. Ein Wanderweg führt am Wasser entlang, er besteht aus Metallgittern, die auf Pfählen montiert sind. Das Besondere sind spektakuläre Ausblicke auf die Storseisundet Brücke, den Atlantik, die umliegenden Inseln und die Berge. Nach dem Rundgang stärken wir uns mit einem leckeren Softeis. Ein kleines Stück weiter ist der ideale Parkplatz für Angler. Auf der Myrbærholmbrua wurden nämlich extra Stege für Angler angebracht, die hier immer wieder reiche Beute einbringen. Ich lasse von hier aus die Drohne aufsteigen und banne den phantastischen Straßenverlauf auf den Speicherchip. Wir fahren die gesamte Strecke des Atlanterhavsvegen bis nach Bud, sehen uns die Stellplätze und den Campingplatz an, entschließen uns aber noch etwas weiter zu fahren. So landen wir auf dem kleinen Stellplatz am Hafen von Elnesvågen. Da es im Servicegebäude Waschmaschine und Trockner gibt, nutzen wir die Gelegenheit. Als nach einem Regenschauer die Sonne wieder durchkommt bildet sich ein schöner Regenbogen. Mittwoch, 03.09.25: Wir haben beschlossen die Küste für einen Abstecher ins Hinterland zu verlassen. In Åndalsnes erreichen wir die E136, die uns auf landschaftlich reizvoller Strecke durch das Romsdalen und das Gudbrandsdalen bis nach Dombås bringt. Wir sichern uns einen Platz auf dem Domaas Gård Campingplatz und machen uns nach einer Pause zu Fuß auf den Weg. Wir bummeln an den Geschäften entlang, kaufen in einer Konditorei Kuchen und sehen uns die Kirche an. Während Geli schon zum Auto zurückgeht, stöbere ich noch durch das Angebot eines Sportgeschäftes. In den kommenden Tagen wollen wir uns den Dovrefjell-Sunndalsfjella Nationalpark ansehen. Der Nationalpark mit Wildren, Polarfüchsen und Moschusochsen ist eines der legendärsten Gebirgsgebiete Norwegens. Eine vielfältige Landschaft mit spannender Kulturgeschichte und großen Naturerlebnissen. Wir hoffen, dass wir auf einer Wanderung Moschusochsen entdecken können. Am Abend setzt Regen ein und später kommt auch noch Sturm dazu. Donnerstag, 04.09.25: Auch am Morgen ist es noch nass und stürmisch. Nach dem Frühstück macht der Regen eine Pause und wir können trocken zusammenpacken und entsorgen. Wir kaufen in Dombås noch etwas ein und Fahren dann auf der E6 in den Dovrefjell-Sunndalsfjella Nationalpark hinein. Bei Hjerkinn erreichen wir die Hochebene des Dovrefjell und fahren auf landschaftlich sehr schöner Strecke durch das Drivdalen, mit dem tosenden Wildbach Driva, mitten durch den Nationalpark. Die ersten Moschusochsen entdecke ich schon während der Fahrt. Es gibt keine Möglichkeit anzuhalten und für eine Foto wären sie ohnehin zu weit entfernt. Wir fahren nicht wie geplant zum Aussichtspunkt Snøhetta hinauf, da die Berge alle unter einer Wolkendecke verborgen liegen. Unser Ziel ist der Parkplatz Jøroskloppa, auf dem man auch übernachten darf. Auch von hier aus können wir mit dem Fernglas Moschusochsen in der Ferne entdecken. Nachdem sich das Wetter etwas beruhigt machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Musk-Ox-Trail, der bei Grønbakken beginnt. Hier haben wir einen schönen Blick auf den 2.286 m hohen Snohetta, den höchsten Gipfel des Nationalparks. Bei schönen Lichtstimmungen wandern wir in der Park hinein und können auch vom Trail aus immer wieder Moschusochsen mit dem Fernglas beobachten. Für uns sind sie heute allerdings nicht erreichbar. Die Tiere wurden ab den 1930er Jahren aus Grönland importiert und bilden heute Europas einzige wild lebende Herde von Moschusochsen. Geli macht schon etwas früher kehrt und ich erklimme noch den nächsten Höhenzug. Da auch hier keine Moschusochsen in erreichbarer Nähe zu entdecken sind, kehre auch ich um, als es anfängt zu regnen. Nach etwa 3 Stunden und 8 km bin auch ich ziemlich nass wieder am Auto. Das Wetter bleibt wechselhaft, Sonne und Regen sorgen immer wieder für Regenbögen. Auch wenn wir heute keine Moschusochsen vor die Linsen bekommen haben, hat sich die Wanderung auf jeden Fall gelohnt. Freitag, 05.09.25: Das Wetter hat sich etwas beruhigt, aber aufgrund der Höhenlage (über 1.000 m) haben wir nur 3 Grad. Da wir aus dem Auto heraus mit dem Fernglas wieder Moschusochsen beobachten können, beschließen wir es heute noch einmal zu versuchen. Wir parken den Roadrunner an der Kongsvoll Fjeldstue ab und machen uns auf den Aufstieg zum Musk-Ox-Trail. Leider haben wir auch heute kein Glück. Wir sehen Hufabdrücke und Hinterlassenschaften aber keine Tiere. Bei unseren Aufenthalten 2014 und 2016 hatten wir mehr Glück. Für den Abstieg wählen wir den Weg zur Kongsvoll stasjon, der sich für den Abstieg aber leider nicht zu gut eignet, da er sehr steinig ist. Nach fast 8 km und gut 3 Stunden sind wir ziemlich erschöpft und etwas enttäuscht wieder am Auto. Auf dem Weg zurück nach Dombås sehen wir dann von der E6 aus tatsächlich noch Moschusochsen. Leider gibt es keine Parkmöglichkeit, da der kleine Parkplatz und auch der Straßenrand schon zugeparkt sind. In Dombås kaufen wir noch leckeren Kuchen und checken dann wieder auf dem Domaas Gård Campingplatz ein. Wir waschen unsere Wäsche, stärken uns mit Kaffee und Kuchen und erholen uns von der Wanderung. Samstag, 06.09.25: Der Tag begrüßt uns trocken und etwas bewölkt und mit 12 Grad deutlich milder als gestern, Heute haben wir nur ein einziges Ziel, den Rondane Nationalpark. Der Rondane Nationalpark ist der älteste Nationalpark Norwegens und gehört zu den schönsten und beliebtesten Gebirgsregionen des Landes. Er ist zudem die Heimat des ältesten und reinsten wilden Rentierstammes. Die Landschaft des Rondane-Gebirges ist einfach nur als grandios zu bezeichnen. Von der E6 aus folgen wir der Ausschilderung ins Grimsdalen, mitten hinein in die Bergwelt des Rondane. Vorbei an der Mautstelle fahren wir weiter ins Grimsdalen und halten wo immer es möglich an und genießen die herrliche Landschaft. Die Piste ist zunächst in einem sehr guten Zustand, wird dann aber immer ruppiger. Nach rund 40 km mündet sie dann in die Straße Fv27, die den Namen Rondevegen trägt und im Osten am Rondane Nationalparks vorbeiführt. Die als Nationale Landschaftsroute „Rondane" ausgewiesene Fv27 ist eine Strecke für Liebhaber hoher Berge. Umringt von Zweitausendern kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Am Fluss Atna bietet der Strombu-Rastplatz eine tolle Aussicht. Am Ufer des Atnasjø bietet der Aussichtspunkt Sohlbergplassen einen geradezu außerirdisch schönen Blick auf die Gipfel des Rondane-Gebirges, die sich, bei gutem Wetter, auch noch im See Atnasjø spiegeln – traumhaft. Nur ein paar Hundert Meter weiter stärken wir uns im Atnasjø Kafe mit Kaffee und Kuchen, was aber nicht mehr so gut ist wie bei unserem Besuch 2016. Es folgen weitere Aussichtspunkte und auf dem Parkplatz Saltashaugen beenden wir unsere heutige Etappe. Auf einem kurzen Spaziergang genießen wir weitere schöne Ausblicke auf die uns umgebende Landschaft. Sonntag, 07.09.25: Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, allerdings mit nur 3 Grad, unternehmen wir nach dem Frühstück einen kleinen Spaziergang in die Umgebung. Auf dem Weg zur E6 sehen wir von oben kommend die Wolken im Tal „hängen“ und fahren dann durch die Wolkenschicht hindurch. Bei Ringebu treffen wir auf die E6 und können auf dem Rastplatz von Vinstra entsorgen. In Sjoa verlassen wir die E6 und folgen auf der landschaftlich sehr schönen Straße Fv257 dem Flusslauf der Sjoa bis zur Einmündung in die Straße die Straße Fv51. In Heidal unterbrechen wir unser Fahrt und sehen uns die kleine Kirche an. Während die Sognefjell-Route sich auf der Fv55 westlich vom Jotunheimen-Nationalpark durch das Hochgebirge schlängelt, sucht sich die Valdresflye-Route ihren Weg auf dem Fv51 direkt im Osten des Jotunheimen-Nationalparks von Hindsæter nach Garli, mit einem Abstecher nach Gjendesheim. Während der Fahrt auf dem Fv51 am Jotunheimen-Nationalpark entlang fasziniert die Landschaft immer wieder und nach jeder Straßenbiegung verändert sich der Anblick. Nach wenigen Kilometern fahren wir auf einer schmalen Straße zum Parkplatz des Ridderspranget, einer etwa zwei Meter breiten Engstelle in der Schlucht des Bergflusses Sjoa. Über einen Pfad kommen wir direkt an das Wasser heran und verbringen einige Zeit mit Fotografieren und Filmen. Die Landschaft ist grandios. Ein 2 km langer Abstecher führt uns zum wunderschönen See Gjende im Jotunheimen Nationalpark und wir gehen ein kleines Stück am Gjende-See entlang. Die Aussicht auf die Gipfel des Nationalparks ist grandios. Als wir 2014 und 2022 hier gewesen sind, konnten wir aufgrund des schlechten Wetters nicht allzu viel sehen. Heute breitet sich das gesamte Panorama vor uns aus. Nach einem leckeren Frozen Joghurt im Gjendesheim machen wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Rastplatz Valdresflya finden wir einen Übernachtungsplatz mit herrlichem Ausblick auf die Gipfel des Jotunheimen. Da wir hier auf 1.1.60 m Höhe stehen, wird es am Abend schnell kühl. Als um kurz nach 21:00 Uhr der Blutmond hinter den Bergen auftaucht muss ich zum Fotografieren schon eine warme Jacke anziehen. Montag, 08.09.25: Auch heute ist es wieder schön und mit 6 Grad schon doppelt so „warm“ wie gestern. Vor den Gipfeln des Jotunheimen hängen ein paar Wolken, so dass ich direkt nach dem Frühstück die ersten Fotos mache. Ein kleiner Spaziergang führt uns ein Stück in diese traumhafte Kulisse hinein. Vom Stellplatz bringt uns die Fv51 auf eine schöne Hochebene und wir fahren auf die tiefhängenden Wolken zu. In Fagernes tanken wir Diesel und AdBlue auf, füllen unsere Vorräte wieder auf und ich finde in einem Sportgeschäft noch zwei kurze Hosen. In Gol treffen wir dann auf die 7, der wir in Richtung Bergen folgen. Auf einem Stellplatz in Torpomoen können wir entsorgen und unser Frischwasser auffüllen. Unser heutiges Ziel ist Geilo, ein Wintersportort auf 800 m Höhe, wo wir an das Ufer des Sees Ustedalsfjorden fahren und auf dem großen Parkplatz des Skigeilo Aktivitetspark einquartieren. Nach einer Kaffeepause gehen wir ans Ufer des Ustedalsfjorden und gehen ein Stück auf dem Wanderweg entlang, auf dem wir schon 2014 und 2022 unterwegs gewesen sind. Es bieten sich uns zahlreiche schöne Ausblicke auf den See und die ihn umgebenden Berge. Anschließend machen wir es uns im Roadrunner gemütlich. Dienstag, 09.09.25: Heute ist es den ganzen Tag bedeckt und die Temperaturen schwanken zwischen 8 und 18 Grad, je nach Höhenlage. Wir fahren auf die Hochebene der Hadangervidda hinauf und erreichen damit die Landschaftsroute Hadangervidda. Diese Route ist nur 67 Kilometer lang. Hier befindet sich Nordeuropas größte Hochebene.Tiefe Täler, hohe Berge, Wasserfälle, Gletscher und Fjorde - viele verschiedene Landschaftsformen sind vertreten und können auf kleinstem Raum besichtigt oder erwandert werden. Oben auf der Hochebene bietet sich ein überwältigendes Panorama mit dem Gletscher Hardangerjokulen im Hintergrund. Wir verpassen östlich von Dyranut die Abfahrt, die uns tiefer in die Hadangervidda hineingebracht hätte. So wird aus der geplanten Wanderung auf der kargen Hochebene leider nichts. Etwa 20 Kilometer östlich von Eidfjord treffen wir auf eines der beeindruckendsten Naturphänomene Norwegens, den Vøringfossen. Aus 182 Metern Höhe fällt er im freien Fall 145 Meter in die Tiefe Schlucht des Måbødalen. Im Rahmen des Projektes „Nasjonale turistikveger" wurden hier ein Parkplatz mit Sanitäranlagen sowie herrliche Aussichtsplattformen mit fantastischen Ausblicken gebaut. Wir fahren am Südufer des Eidfjord entlang und sehen im Brimnes ein Kreuzfahrtschiff liegen, dass hier vor dem kleinen Ort völlig überdimensioniert wirkt. Wenig später erreichen wir südlich der Hardangerbrua, die den Eidfjord überspannt, den Sørfjord. Auf der teilweise nur einspurigen Straße 13 fahren wir am Ostufer des Fjordes südwärts. Den Stellplatz, den wir uns ausgesucht hatten, gibt es nicht mehr, so dass wir bis Odda weiterfahren. Auf dem Stellplatz am Fjord finden wir noch einen Platz und machen es uns im Roadrunner gemütlich. Mittwoch, 10.09.25: Auch heute beginnt der Tag wieder bedeckt, später klart es etwas auf und geht dann, als wir wieder die Küste erreichen, in Dauerregen über. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch Odda, gehen durch die kleine Fußgängerzone und am Sørfjord zurück zum Auto. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den beeindruckenden 165 m hohen Låtefoss, einen mächtigen Zwillingswasserfall. Wir bekommen einen der wenigen Parkplätze und bannen den Wasserfall aus unterschiedlichsten Blickwinkeln auf die Speicherchips. Wir verlassen die 13 und fahren auf der E134 weiter in Richtung Küste. Am Südufer des Åkrafjordes donnert der 612 m hohe Langfoss mit gewaltigen Wassermassen zu Tal. Der Langfoss ist der fünfthöchste Wasserfall Norwegens. Von CNN wurde er in 2011 unter die 10 schönsten Wasserfälle der Welt gewählt. Hier starte ich dann noch die Drohne für ein paar Aufnahmen vom Wasserfall und vom Åkrafjord. Auch wenn beide Wasserfälle deutlich weniger Wasser führen als bei unserem letzten Besuch im Mai 2022, sind sie beide auf ihre Art sehr beeindruckend. Durch diverse Tunnel geht es weiter in Richtung Haugesund. Je näher wir der Küste kommen, desto schlechter wird das Wetter. Fallen zunächst nur ein paar Tropfen, geht es schnell in kräftigen Dauerregen über. Bei Aksdal treffen wir auf die E39 und fahren in Richtung Stavanger weiter. Auf dem Melkevik Camping finden wir einen schönen Platz direkt am Boknaflæet und genießen den schönen Blick aus dem Fenster - trotz des schlechten Wetters. Donnerstag, 11.09.25: Über Nacht hört der Regen auf und der Tag begrüßt mit sonnigem, allerdings auch sehr stürmischem Wetter. Auf landschaftlich schöner Strecke fahren wir bis Arsvågen und von dort mit der Fähre nach Mortavika. Auf dem Weg nach Stavanger kommen wir noch durch den 4.424 m langen Mastrafjordtunnelen und den 5.875 m langen Byfjordtunnelen. In Stavanger ist die Skulptur „Schwerter im Berg“ (norwegisch: Sverd i Fjell) unser Ziel. Sie erinnert an die Schlacht am Hafrsfjord im Jahr 872, in deren Ergebnis Harald Schönhaar erster König Norwegens wurde, und ist ein Symbol für die damit erfolgte nationale Vereinigung Norwegens. Das Denkmal befindet sich an der Ostseite der Bucht Møllebukta des Hafrsfjords in der die Schlacht stattgefunden haben soll. Schwerter im Berg wurde von Fritz Røed geschaffen. Es besteht aus drei großen, scheinbar in einem felsigen Hügel steckenden Schwertern. Die drei Schwerter mit ihren drei Kronen symbolisieren die drei Hauptregionen Norwegens, den Norden, den Südosten und den Südwesten. Neben der Erinnerung an die Schlacht ist das Monument jedoch auch ein Symbol für den Frieden. Bei den Wikingern bestand der Brauch, in Friedenszeiten die Schwerter in den Boden zu stecken, worauf die Gestaltung des Denkmals Bezug nimmt. Leider überfallen mehrere Busse mit Kreuzfahrern, die dann wie die Heuschrecken über das gesamte Gebiet herfallen, die Anlage. Wir haben uns die Schwerter zwar größer vorgestellt, eindrucksvoll sind sie aber auf jeden Fall. Wir verzichten auch aufgrund der Kreuzfahrer auf einen Besuch von Stavanger und untertunneln die Stadt auf der E39. Wenig später biegen wir auf die Straße 44 ab, der wir dann in Richtung Egersund folgen. Die Nordsjøvegen - Nordseeweg genannte Straße ist teilweise unter dem Namen Jæren auch eine der norwegischen Landschaftsrouten. In Bryne ergänzen wir unsere Vorräte und machen auf dem Parkplatz des Supermarktes eine Mittagspause. Leider fängt es wieder an zu regnen und als wir den Leuchtturm von Obrestad erreichen gießt es. Mit der wasserdichten Kamera mache ich ein paar Aufnahmen und wir fahren weiter zum nahegelegenen Hå Gamle Prestegard, einer alten Hofanlage, die als Ausstellungsort genutzt wird. Da am kommenden Samstag eine neue Ausstellung eröffnet wird, gibt es heute nur eine kleine archäologische Ausstellung zu sehen. Im Café der Anlage stärken wir uns mit einem Stück Kuchen. Da es mittlerweile wie aus Eimern schüttet, verschieben wir den Besuch des Leuchtturms von Kvassheim auf morgen und checken auf dem Campingplatz von Brusand ein. Wir waschen unsere Wäsche und können als der Regen aufhört noch einen Spaziergang an den von Felsen gesäumten Strand unternehmen. Freitag, 12.09.25: Am Morgen gibt es heftiges Gewitter mit Sturmböen und Starkregen. Anschließend beruhigt sich das Wetter wieder. Nach wenigen Kilometern haben wir unser erstes Ziel erreicht. Der Leuchtturm von Kvassheim war von 1912 bis 1990 in Betrieb, um die Schiffe an der rauen Küste von Jæren zu schützen. Der Leuchtturm bestand aus einem Gebäude mit Unterkünften und einem 12 m hohen Leuchtturm. Einige Jahre später wurde das Nebelsignal durch ein elektrisch betriebenes Hornsignal ersetzt. Im Jahr 1953 wurde vor dem Leuchtturm ein Maschinenhaus gebaut, in dem eine Taifun-Nebel-Signalanlage installiert wurde. Zur gleichen Zeit wurde ein Leuchtturmwärterhaus gebaut. Der Leuchtturm von Kvassheim war bis 1990 bemannt und in Betrieb. Danach wurde der Leuchtturm entvölkert und durch eine automatische Leuchtturmlaterne im Hafen von Kvassheim ersetzt. Der Hafen von Kvassheim wurde in den 1930er Jahren gebaut. Die Mole ist aus Stein und diente als Nothafen für kleine Boote und als Basis für kleinere Fischerboote. Nördlich von Hellvik wollen wir eigentlich die bizarre Felsenwelt zu Fuß erkunden. Die einzige Zufahrtsstraße ist allerdings nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben und für eine vollständige Erkundung per Wanderung ist uns der Weg zu weit und das Wetter zu unbeständig. So setzen wir unsere Fahrt auf der landschaftlich sehr reizvollen Rv44 fort und stoppen an verschiedenen Aussichtspunkten. Südlich des kleinen Fischerstädtchens Egersund entwickelt sich die Nordsjøvegen - Nordseeweg genannte Straße 44 zu einer der eindrucksvollsten Strecken Südnorwegens. Eine wild zerklüftete Küste, gewaltige, von Gletschereis und Erosion gerundete Felsbuckel, enge Schluchten, Moorseen und Tümpel, beeindruckende Szenerien eröffnen sich entlang des Weges. Höhepunkt der Strecke ist im wahrsten Sinne des Wortes die Passfahrt über das Vardefjell mit herrlichen Ausblicken auf den Jøssingfjorden. In Flekkefjord, das sehr hübsch eingebettet zwischen zwei Fjorden liegt, unternehmen wir einen Rundgang durch die fotogene Altstadt und essen ein Softeis. Nach einem kurzen Stück auf der E39 biegen wir auf die 465 ab und fahren am Listafjord entlang zur Küste. Wir beenden unsere heutige Etappe auf dem Wohnmobilstellplatz von Farsund. Der freie Blick auf die schöne Fjordlandschaft am Lyngdalsfjorden ist ein Highlight dieses Platzes. Am Abend gibt es immer wieder kurze Schauer. Da die Wettervorhersage für die kommenden Tage nicht besonders gut aussieht und am Montag ein Sturmtief aufziehen soll, buchen für für Sonntag Morgen eine Fähre von Kristiansand nach Hirtshals. Samstag, 13.09.25: In der Nacht regnet es wieder aber der Tag begrüßt uns leicht bewölkt mit Sonnenschein. Wir fahren auf der Straße 43 bis zu ihrem Ende am Leuchtturm Lista fyr. Das Leuchtfeuer auf dem 34 m hohen Steinturm wurde das erste Mal am 10. November 1836 angezündet. Nachdem der Leuchtturm auf die Speicherchips gebannt ist, geht es auf gleicher Strecke zurück. Auf der 43 erreichten wir durch eine ebenfalls sehr reizvolle Landschaft Lyngdal, wo wir auf die schmale Nebenstraße nach Spangereid abbiegen. Diese Straße führt in engen Kurven am Lene- und Gronsfjord entlang und trifft in Spangereid auf die 460. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Leuchtturm am Kap Lindesnes, der den südlichsten Punkt Norwegens markiert. Von hier aus sind es 2.518 km bis hinauf zum Nordkap und sogar 2.814 zum Leuchtturm von Slettnes, die wir beide auf unserer Reise besucht haben. Der heutige Leuchtturm wurde 1915 in Betrieb genommen, dass Kap war jedoch bereits seit 1656 Standpunkt des ersten Leuchtfeuers Norwegens. Die Fundamente des alten Turmes, dessen Leuchtfeuer lange mit Holzkohle gespeist wurden, sind auch heute noch erhalten. Außerdem sind Reste von Wehrmachtbunkern aus dem 2. Weltkrieg vorhanden. Wir kommen mit einem Aquarellmaler ins Gespräch, der hier nicht nur malt sondern seine Werke auch zum Verkauf anbietet. Da es wieder anfängt zu regnen gehen noch einmal zum Auto zurück und ziehen uns die Regenhosen an und greifen zur wasserfesten Kamera. Die Lichtstimmung ist trotz oder gerade aufgrund des nicht so guten Wetters sehr schön. Auch der Blick vom Leuchtturm auf die felsige Küste ist sehr lohnenswert. Wir verlassen Lindesnes auf der kurvenreichen, sich meist unmittelbar an der Küste entlang windenden Straße 460, die in Vigeland auf die E39 trifft, auf der wir in Richtung Kristiansand weiterfahren. Auf dem Stellplatz im Stadtteil Kongsgård östlich des Zentrums finden wir einen Platz für unsere vorerst letzte Nacht in Norwegen. Sonntag, 14.09.25: In der Nacht gibt es wieder heftige Schauer und Gewitter, wodurch wir nicht ganz so gut schlafen können. Um 05:30 Uhr beendet der Wecker dann die Nacht und wir machen uns ohne Frühstück auf den Weg zum Fähranleger. Wir haben beschlossen das Frühstücksbuffet auf der Superspeed 1 zu nutzen. Pünktlich legt die Fähre ab und wir sichern uns einen Platz im Buffet-Restaurant. Das angebotene Buffet ist reichhaltig und lecker und wir können „unseren“ Tisch für die gesamte Überfahrt nutzen. Da es die meiste Zeit regnet bleiben wir an unserem Platz. Ich erkunde einmal die Shops, finde aber nichts interessantes. Nach gut 3 Stunden erreichen wir Hirtshals und fahren zum schönen, 35 m hohen Leuchtturm, der oberhalb der Stadt auf einer Klippe thront. Er wurde 1863 in Betrieb genommen, 1973 automatisiert und ist immer noch in Betrieb. In einem der Nebengebäude des Turm stellt der aus Rumänien stammende Künstler Ovidiu Talpos seine Gemälde aus. Wir finden die Werke sehr spannend und führen mit dem Künstler und seinem Mann ein sehr interessantes Gespräch. Als unser heutiges Ziel legen wir den Campingplatz von Skiveren fest. Wir bekommen einen Platz in der ersten Reihe und gehen an den Strand. Ein Regenschauer treibt uns schnell zurück ins Auto. Beim zweiten Versuch haben wir mehr Glück und erleben dramatische Lichtstimmungen und einen schönen Regenbogen. Ein erneuter Schauer beendet dann auch diesen Spaziergang und wir machen es uns im Auto gemütlich. Montag, 15.09.25: Der Tag beginnt bedeckt mit Schauern und einem frischen Wind. Nach dem Frühstück bekommen wir einen Anruf von Hellmuth und Christa, die gestern bei Dauerregen von Göteburg bis nach Kristiansand durchgefahren sind. Da haben wir uns jetzt also um einen Tag verpasst, was sehr schade ist. Wir verlassen den Campingplatz und fahren auf der schmalen Nebenstraße ostwärts. Die Straße mündet in die größere Hauptstraße 40, auf der es links nach Skagen geht. Wir verlassen die Hauptstraße schon nach kurzer Zeit wieder und biegen zur Wanderdüne Råbjerg Mile ab. Auf dem Parkplatz am Fuß der Düne warten wir einen längeren Regenschauer ab und machen uns dann zu Fuß auf den Weg. Bei Råbjerg Mile handelt es sich um eine einen Quadratkilometer große Wanderdüne, die in den letzten 100 Jahren rund 1,5 km Wegstrecke hinter sich gelegt hat. Ihr höchster Punkt liegt rund 40 m über dem Meeresspiegel. Sollte die drohende Klimaerwärmung aufzuhalten sein und somit Dänemarks nördlichster Punkt nicht unter dem Wasser der Nord- und Ostsee verschwinden, wird die Düne etwa im Jahr 2200 die Hauptstraße 40 erreicht haben und drei Jahrzehnte später direkt auf das Kattegat treffen. Wir haben Glück und das Wetter wird immer besser und auch die Sonne findet noch einen Weg durch die Wolken und sorgt für schöne Lichtstimmungen auf der gewaltigen Düne. Zurück auf der Straße 40 erreichen wir nach wenigen Kilometern schließlich Skagen. Wir bummeln durch den nördlichsten Ort des Landes und kaufen in einer Bäckerei Kuchen und Brot. Anschließend fahren wir weiter zum Kap Grenen, wo man auf dem für Wohnmobile ausgewiesenen Parkplatz auch übernachten darf. Wir sichern uns einen Platz und stärken uns mit Kaffee und dem köstlichen Kuchen aus Skagen. Während Geli malt nutze ich eine Regenpause für einen ersten Rundgang und einen Blick auf das Kapo Grenen, den nördlichsten Punkt Dänemarks und den Leuchtturm Det Grå Fyr. Dienstag, 16.09.25: Das wechselhafte Wetter der vergangenen Tage setzt sich auch heute fort. Wir machen uns nach dem Frühstück zu Fuß auf den Weg und gehen am Ostseestrand der Nordsee entgegen, denn diese beiden treffen am Kap Grenen aufeinander und man kann sogar deutlich sehen, wie die Wellen von rechts und links aufeinander schlagen. Am Kap steht gerade einer der Traktoren, der mit seinem Anhänger diejenigen an den nördlichsten Punkt Dänemarks bringt, die nicht zu Fuß gehen wollen oder können. Für den Rückweg wählen wir die Strecke der Traktor-Touren auf der Nordseeseite. Nach einer kurzen Pause im Auto machen wir uns auf den Weg gen Süden. Auf einem Rastplatz können wir entsorgen und in Frederikshavn sehen wir uns nach einer Mittagspause im Auto im Kunstmuseum eine Aquarellausstellung an und werfen einen Blick auf die Exlibris-Sammlung des Museums. Durch die Fußgängerzone, in der mindestens genau so viele Leerstände wie in Kiel gibt, bummeln wir zurück zum Auto. Bevor es weitergeht werden wir noch einen Blick in die Kirche von Frederikshavn. Auf der E45 werden wir von den Ausläufern des gestrigen Sturmtiefs so sehr durchgeschüttelt, dass wir beschließen nicht mehr bis nach Viborg zu fahren. Geli findet einen Stellplatz in Flauenskjold auf dem wir einen Platz für die Nacht finden. Hier stehen wir relativ windgeschützt und machen es uns im Auto gemütlich. Mittwoch, 17.09.25: Südlich von Aalborg verlassen wir die E45 und fahren auf der 13 bis nach Viborg. Hier füllen wir unsere Vorräte wieder auf. Unser Ziel sind die westlich der Stadt gelegenen Mønsted Kalkgruber. Die größten künstlichen Kalksteingruben der Welt mit wunderschönen Gewölben, 18 Meter hohen Höhlen, dem stillen Wasser unterirdischer Seen, dem Licht, den Gehwegen, der Dunkelheit und den gewundenen Gängen führen Sie in die Geschichte eines alten Berufes, in dem Menschen seit 1.000 Jahren unter Tage arbeiten. Das unterirdische System umfasst Gänge von insgesamt etwa 60 km Länge, die in bis zu sechs Etagen übereinander liegen. Es gibt unterirdische Bäche und Seen. Obwohl die Kalkförderung 1956 eingestellt wurde, wurde Kalk im Kalkværket bis 1980 gebrannt Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und wurde 2003 – 2004 umfassend restauriert. In den Höhlen herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur von 8 Grad mit 98% Luftfeuchtigkeit. Diese klimatischen Bedingungen werden von der Firma Arla genutzt, die hier bis zu 250 Tonnen Käse einlagern und reifen lassen, der dann als Höhlenkäse verkauft wird. Wir fahren zum Stellplatz der Handbjerg Marina in der Venø Bugt des Limfjords. Hier haben wir uns mit Kirsten & Kurt verabredet, die auch schon da sind. Da es ihnen hier aber nicht gefällt wollen sie noch nach Ringkøbing weiter fahren. Wir wollen bleiben und verabreden uns so für morgen. Wir haben nur einen Nachbarn auf dem Stellplatz und stehen praktisch mitten im Wasser. In dem ganz neuen Sanitär-Gebäude nutzen wir die Gelegenheit zum Waschen unserer Wäsche. Wir spazieren einmal über das Gelände der Marina und sehen uns die kleinen Boathouses an, die man für 1.500 Kronen pro Nacht mieten kann. Donnerstag, 18.09.25: Nach dem Frühstück starte ich trotz des recht kräftigen Windes die Drohne für einen Blick aus der Vogelperspektive, beende den Versuch aber nach kurzer Zeit wieder. Für die Fahrt bis nach Ringkøbing brauchen wir etwa eine Stunde und treffen uns auf dem Wohnmobilstellplatz am Hafen mit Kirsten und Kurt. Kirsten muss noch etwas arbeiten und so machen wir einen ausgiebigen Rundgang durch Ringkøbing und essen ein Softeis. Anschließend sitzen wir im VW-Bus von Kirsten & Kurt zusammen und essen Kuchen. Da wir uns länger nicht gesehen haben, vergeht die Zeit mit Gesprächen wie im Flug. Abendessen gibt es dann in unserem Camper und wir führen unsere Gesprächen fort. Freitag, 19.09.25: Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Kirsten und Kurt, die noch in Ringkøbing bleiben wollen. Wir fahren nach Søndervig und gehen durch den Ort, der sich durch die vielen Bautätigkeiten praktisch permanent verändert. Über die Dünen erreichen wir den breiten Sandstrand von Søndervig und genießen den Spaziergang an der Nordsee bei bestem Wetter. Auf dem Rückweg zum Auto findet Geli noch eine Hose und ich eine Jacke und wir kaufen bei Meny noch etwas ein. In Hvide Sande fahren wir zum Stellplatz am Fjord und stellen uns in die erste Reihe direkt ans Wasser. Nach eine Pause machen wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg. Unser Ziel ist der Tyskerhavnen nördlich der Brücke, den wir bei unseren bisherigen Besuchen noch nicht gesehen haben. Anschließend machen wir es uns im Auto gemütlich. Samstag, 20.09.25: Heute ist es warm und sonnig. Wir beginnen den Tag mit einem Bummel durch Hvide Sande und fahren dann durch die schöne Landschaft des Holmsland Klit südwärts. Unser Ziel ist Bredebro, wo sich ein Outlet-Store von Ecco befindet. Wir finden beide ein Paar Schuhe und machen auf dem Parkplatz eine verspätete Mittagspause. Nach wenigen Kilometern haben wir dann unser heutiges Etappenziel erreicht. Auf dem Vadehavs Camping am Emmerlev Klev nördlich von Høyer finden wir einen Platz direkt hinter dem Deich. Wir nutzen das sommerliche Wetter und sitzen vor dem Auto in der Sonne. Plötzlich ziehen Wolken auf und bei unserem Spaziergang in die Umgebung des Platzes wird es schon etwas kühler. Als wir wieder am Auto sind, fängt es an zu regnen und wir können gerade noch rechtzeitig Tisch und Stühle wegräumen. Das Wetter macht damit auch unsere Hoffnung die „Schwarze Sonne“, den Schwarmflug der Stare, zu sehen zunichte. Somit verbringen wir unseren letzten Abend in Skandinavien auf dieser Reise gemütlich im Auto. Sonntag, 21.09.25: Der Regen hat sich über Nacht gelegt aber es hat sich deutlich abgekühlt. Gerade als wir den Stellplatz verlassen wollen rufen Hanni & Jörg an, die wir eigentlich in Norwegen treffen wollten. Sie haben in unserem Whats-App-Status gesehen wo wir sind. Sie selbst sind in Aventoft und wir machen uns auf den Weg. Wenig später kommt es nun doch noch zu dem verabredeten Treffen und wir plaudern zwei Stunden über unsere Reiseerlebnisse. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Sebüll zum Nolde-Museum. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Museum erwischt uns ein kräftiger Regenschauer. Wir stärken uns in der Cafeteria mit einem leckeren Stück Kuchen, sehen und einen interessanten Film über Emil Nolde an und besuchen dann die aktuelle Ausstellung „Malermensch in Berlin“. Zum Abschluss spazieren wir durch den sehr schön angelegten Garten. Wir fahren noch bis nach Husum, wo wir auf dem Stellplatz einen der letzten freien Plätze bekommen. Im Fischhaus Loof essen wir zu Abend und kommen dabei mit einem Paar aus Ludwigsburg ins Gespräch, die ebenfalls auf dem Stellplatz übernachten. Montag, 22.09.25: Der Tag beginnt sonnig aber kühl. Wir entscheiden uns noch einen Spaziergang durch Husum zu machen, bevor wir uns auf den Weg machen. Geli findet bei CJ-Schmidt noch eine Hose und wir kaufen bei einem Bäcker ein frisches Brot. Für uns geht es dann weiter nach Heide, was aufgrund der Baustelle auf der B 5 etwas umständlicher ist als gewöhnlich. In Friedrichstadt kaufen wir noch etwas ein, damit in Kiel nicht gleich wieder los müssen. Bei Böttcher Fahrrad in Wesseln bei Heide erkundigen wir uns nach aktuellen E-Bikes und Geli kann ein Rad ausprobieren. Die Auswahl ist aufgrund eines Diebstahls leider etwas begrenzt aber wir hinterlassen unsere Kontaktdaten und werden informiert, wenn die Auswahl wieder etwas größer ist. Auf dem Parkplatz machen wir noch eine Mittagspause und fahren dann nach Kiel. Nach dreieinhalb Monaten stehen wir um 14:15 Uhr mit einem Kilometerstand von 33.682,0 km also nach 11.794,8 km wieder vor unserer Haustür. Wir entladen das Auto und starten die erste Waschmaschine - der Alltag hat uns schnell wieder eingeholt. Der hohe Norden Norwegens hat uns sehr gut gefallen und wir hatten das Glück diese phantastische Natur bei meist gutem Wetter erleben zu dürfen. Wir werden sicherlich nicht zum letzten Mal in den arktischen Regionen Norwegens gewesen sein. Da wir jetzt seit dem Eintritt in den Ruhestand im letzten September insgesamt neun Monate quer durch Europa unterwegs gewesen sind, werden wir es jetzt erst einmal etwas ruhiger angehen lassen.
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